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Forstarbeiten in Kleinprivatwäldern
Die LWF beschreibt, dass Forstarbeiten in Kleinprivatwäldern meist in Eigenregie und gemeinsam mit Familienmitgliedern erledigt werden.

Gewinn mit Waldbesitz unter 50 Hektar - geht das?

26. Dezember 2022
In einem aktuellen Bericht von Holger Hastreiter beschäftigt sich die Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF) mit der Frage, ob Eigentümer eines unter 50 ha großen Privatwaldes ein positives Wirtschaftsergebnis erzielen können, und gibt Tipps für die Kostenersparnis.

Auch stellt sich die LWF die Frage, welchen zeitlichen und finanziellen Aufwand Waldbesitzende durch die Bewirtschaftung ihrer Kleinprivatwälder haben. Antworten darauf stelle das „Testbetriebsnetz Kleinprivatwald“ bereit. Seit 2012 hat die Abteilung „Waldbesitz, Beratung, Forstpolitik“ der LWF dazu Waldbesitzende mit unter 50 ha Betriebsfläche befragt. Aufgrund der Vielfalt bayerischer Privatwälder, biete das Testbetriebsnetz jedoch nur einen Einblick in die Zahlen zur Situation im Privatwald in Bayern.

Gibt es Einsparmöglichkeiten für wirtschaftende Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer?

Die Umfragen für das Jahr 2021 ergaben, dass die meisten Forstarbeiten im Kleinprivatwald in Eigenregie und mithilfe von durchschnittlich 1,3 unbezahlten, meist nah verwandten Helferinnen und Helfern durchgeführt wurden. Aber auch Forstunternehmer wurden zur Hilfe herangezogen; damit leisten Privatwaldbewirtschaftende einen zeitlichen und finanziellen Aufwand.

Im Jahr 2021 war dieser so hoch, dass die Kleinprivatwaldbesitzenden nur Gewinne erwirtschaften konnten, wenn die Berechnung ohne einen kalkulatorischen Eigenlohn erfolgt. Die außerordentliche Bundeswaldprämie wurde bei dieser Bilanz nicht beachtet. Dennoch stellt sich die Frage, ob es für Waldbesitzende Einsparpotenziale gibt, die den Betriebsaufwand verringern.

Die Befragten haben dazu Möglichkeiten aufgezählt. Eine Auswahl:

  • Wildlinggewinnung und -pflanzung aus dem eigenen Wald
  • Mehrfachverwendung von Wildschutzvorrichtungen
  • Einsatz akkubetriebener oder motorloser Geräte

Klimawandel: Waldbauliche Maßnahmen im Kleinprivatwald

Neben der 38 % des Holzes, das in Bayerischen Kleinprivatwäldern für den Eigenverbrauch angefallen ist, seien noch immer 40 % des Gesamteinschlags Schadholz und auf die Kalamitäten der letzten Jahre zurückzuführen.

Neben der Kostenersparnis im Privathaushalt durch Eigenverwertung des Holzes, auch im Energiebereich, sei es wichtig, im Klimawandel einen Teil der erwirtschafteten Erlöse in seinen Wald zu reinvestieren, so die LWF. Es sei jetzt wichtig, den Wald widerstandsfähig umzugestalten. Waldbesitzende können dafür Fördermöglichkeiten und Beratungen in Anspruch nehmen.

An der Erhebung der LWF für das Jahr 2021 beteiligten sich 51 Kleinprivatwaldbetriebe. Insgesamt beziehen sich die Ergebnisse damit auf knapp 400 ha Bayerischen Wald. Den ausführlichen Bericht mit den Zahlen für das Betriebsjahr 2021 lesen Sie im Bericht der LWF.

Mit Material der LWF
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