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Stihl Advance X-vent
Die Passform des Stihl Advance X-Vent bereitet manchmal Probleme

Getestet: Forsthelm Stihl Advance X-Vent

10. Mai 2020

„Hard hat“(Harter Hut) ist das englische Wort für Schutzhelm. Diese Bezeichnung passt ziemlich gut zu Stihls hochwertigem Forsthelm Advance X-vent, den wir für Forst&Technik mehrere Wochen getestet haben. Es stellte sich nämlich heraus, dass die Innenausstattung dieses Helms bei einigen Nutzern gegen die Schläfe drückt. Laut Hersteller ist dieses Problem bekannt, und es wurde deswegen ein neues Stirnband entwickelt. Wie auf dem Foto gut zu sehen ist, besitzt dieses seitlich keine Öffnungen mehr. Trotzdem sagen die meisten Nutzer, die den Helm zum ersten Mal aufsetzen, dass er sich etwas schmal anfühlt. Es empfiehlt sich demnach auf jeden Fall eine etwas längere Anprobe vor dem Kauf. Dabei sollte der Interessent sich auch einmal nach vorne beugen. Im Vergleich zu manch anderem Helm sitzt die (fein gerasterte) Größenanpassung am Hinterkopf nämlich relativ weit oben. Das sieht gut aus, kann aber dazu führen, dass der Helm beim Bücken herunterfällt.

Unter dem Schweißband wird der Unterschied sichtbar: Die neue Innenausstattung (hinten) verfügt im Schläfenbereich über weniger Öffnungen. Das soll Druckstellen vermeiden helfen.

Ein weiterer Kritikpunkt betrifft den Gehörschutz. Die Kapseln selbst sind zwar mit ihrer hohen Dämpfleistung von 29 dB(A) und einer bequemen Polsterung über jeden Zweifel erhaben, aber die Handhabung lässt zu wünschen übrig. In vielen Fällen gestaltet sich das Anlegen an den Kopf fummelig, weil der Spalt zwischen Helm und Gehörschutzkapsel sehr knapp geraten ist. Zudem will der Federmechanismus nicht immer freiwillig einrasten. Auch daran arbeitet Stihl bereits. Nutzer von Helmfunksystemen werden unter Umständen Schwierigkeiten haben, ihre Kapseln an die neue Mechanik des Kopfschutzes anzupassen. Damit können sie möglicherweise auch das gute und sehr lichtdurchlässige Ätzmetallvisier des Advance X-vent nicht mehr nutzen, weil dieses an der selben Aufhängung angebracht ist.

Insgesamt ergibt sich ein durchwachsenes Bild: Wem dieser Helm zum Preis von 119 € brutto gut passt, der wird damit glücklich werden. Das sollte er aber vorher unbedingt ausprobieren.

H. Höllerl