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Redner bei der FOKA-Mitgliederversammlung 2023
Julius Mihm, Bürgermeister der gastgebenden Stadt Schwäbisch Gmünd, Forstkammer-Geschäftsführer Jerg Hilt, Forstkammer-Präsident Roland Burger, 1. Vizepräsident Karl-Eugen Graf zu Neipperg, 2. Vizepräsident Martin Tritschler – 150 Teilnehmerinnen und Teilnehmer nahmen an der FOKA-Mitgliederversammlung teil

GEG-Kritik: FOKA will mehr Forstwirtschaft wagen

12. Mai 2023
Am 27. April fand in Schwäbisch Gmünd die Mitgliederversammlung der Forstkammer (FOKA) Baden-Württemberg statt. Dabei wurde der Entwurf des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) der Bundesregierung, indem ab 2024 strengere Regeln für Holzheizungen im Bau vorgesehen sind, stark kritisiert. Sie seien ein „Frontalangriff gegen die Holzenergie.“

Der Präsident der Forstkammer Baden-Württemberg, Roland Burger: „Das ist ein Frontalangriff gegen die Holzenergie und gegen den ländlichen Raum. Die Selbstversorgung mit Brennholz ist eine wichtige Motivation für die 240.000 Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer in Baden-Württemberg, ihren Wald aktiv zu bewirtschaften.“ Man müsse mehr Forstwirtschaft wagen, nicht weniger. Damit wolle man die nachhaltige Versorgung in Zukunft sicherstellen.

Brennholz ist wichtig für Waldumbau

Der Präsident des Bundesverbands der Waldeigentümer, Prof. Dr. Andreas W. Bitter, ergänzte: „Mit der Diskriminierung der erneuerbaren Holzenergie gefährdet die Bundesregierung die nachhaltige Waldpflege in Deutschland. Für die Waldeigentümer ist der Verkauf nicht verwertbarer Resthölzer als Brennholz eine wichtige Einnahmequelle, um den klimaresilienten Waldumbau zu finanzieren. Zudem leistet Brennholz aus nachhaltiger Forstwirtschaft einen wichtigen Beitrag zur erneuerbaren Wärmeversorgung. Deshalb rufen wir die Abgeordneten des Deutschen Bundestags dazu auf, diesem Gesetz ihre Zustimmung zu verweigern.“ Klimaresiliente und vielfältig Wälder könne man nicht vorschreiben.

Novellierung der Waldgesetze auf Bundes- und Landesebene

Burger kritisierte auf der Versammlung nicht nur die Bundesregierung, sondern auch die Landesregierung Baden-Württembergs. Geplante Einschränkungen der Waldbewirtschaftung seien: „weder notwendig noch sinnvoll. Bodenschutz, naturnahe Waldwirtschaft, Standortgerechtigkeit, Naturverjüngung, Mischbestände und integrierter Pflanzenschutz sind im Waldgesetz schon geregelt.“ Eine Anpassung der Gesetze habe keine positive Auswirkung auf die Ökologie, so auch Bitter.

Peter Hauk MdL, der Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, sagte: „Die Waldstrategie Baden-Württemberg 2050 ist unsere Antwort auf die gegenwärtigen Herausforderungen, vor welchen der Wald und seine Akteure stehen. Sie ist unser langfristiges Programm, in dem wir Ziele und Maßnahmen für die Zukunft des Waldes entwickeln. Die Forstkammer liefert hierbei, insbesondere hinsichtlich der operativen Umsetzung, wichtige Impulse. Sie ist eine wichtige Institution auf Seiten der Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer und ein wichtiger Ansprechpartner für die Landesforstverwaltung.“

Die FOKA vertritt 240.000 private und 1.000 kommunale Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer. Die Mitgliederversammlung besuchten 150 Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Viele von ihnen unterzeichneten eine Protest-Unterschriftenaktion gegen die Gesetzesvorhaben, die im Anschluss an Robert Habeck und Cem Özdemir versendet wurde.

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Mit Material der FOKA BW
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