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Die Auwaldzecke in Nahaufnahme
Die Auwaldzecke ist aus Südosteuropa nach Deutschland eingewandert und kann im Vergleich zu anderen Zeckenarten, wie dem Gemeinen Holzbock, zusätzliche und gefährliche Krankheiten übertragen. Forstleute raten zur Umsicht beim und nach dem Waldbesuch.

Gefahr durch Zecken: So schützen Sie sich vor Stichen

05. August 2023
Ob im Park, im Garten oder im Wald – Zecken profitieren vom Klimawandel und breiten sich immer weiter aus. Auch wandern neue Zeckenarten ein. Wer einen Zeckenstich erleidet, könnte schwere Folgekrankheiten erleiden. So schützen Sie sich.

Betroffene seien oft Jägerinnen und Jäger, Landwirtinnen, Landwirte, Waldbesitzerinnen, Waldbesitzer und Forstleute, berichtet ThüringenForst und macht darauf aufmerksam, dass sich aber auch Waldbesucherinnen und -besucher vor Zeckenstichen schützen sollten. Denn allein in Thüringen erkranken mittlerweile 400 Personen jährlich an Borreliose, bis zu 12 Menschen an FSME. Deutschlandweit schätzen Expertinnen und Experten jährlich zehntausende Borreliose-Erkrankungen – viele bleiben unerkannt. 2022 erkrankten über 500 Deutsche an FSME. Die beiden Krankheiten sind für den Menschen besonders schädlich, doch es gibt weitere, die nach einem Zeckenstich auftreten können.

Krankheiten, die Zecken übertragen

Diese Krankheiten können von Zecken übertragen werden:

  • Babesiose
  • Borreliose
  • Ehrlichiose
  • Fleckfieber
  • FSME
  • Krim-Kongo-Fieber
  • Weitere, bisher seltenere Krankheiten, wie bspw. auch eine Fleischallergie

So schützen Sie sich vor Zeckenstichen

Wie also vor den Krankheiten schützen? Mit diesen Tipps wird die Gefahr, einen Zeckenstich zu erleiden, minimiert:

  • Informieren Sie sich über eine FSME-Impfung, wenn Sie in Risikogebieten leben und/oder einen Arbeitsplatz im Wald, bzw. im Grünen haben
  • Tragen Sie in der Natur, besonders, wenn Sie abseits der Wege unterwegs sind, möglichst geschlossene Kleidung (feste Schuhe, lange Hosenbeine und Ärmel)
  • Nutzen Sie Sprays gegen Insekten. ThüringenForst empfiehlt, diese alle drei Stunden neu aufzutragen
  • Suchen Sie sich (auch Ihre Kinder und Haustiere) nach einem Besuch in der Natur gründlich ab; besonders empfindliche Bereiche der Haut, wie am Kopf, in Beugen oder auch am Bauch, sollten abgesucht werden
  • Duschen Sie sich

Zeckenstich und Klimawandel: Mehr Krankheiten werden zur Gefahr

Die genannten Maßnahmen zum Schutz vor einem Zeckenstich bieten jedoch keinen hundertprozentigen Schutz. Bei Auffälligkeiten an der Einstichstelle der Zecke oder bei Symptomen, die im Anschluss an einen Zeckenstich auftreten, sollte spätestens eine Arztpraxis aufgesucht werden.

Denn die Gefahr zu erkranken steigt: Durch den Klimawandel können sich Zecken und damit auch von ihnen übertragene Krankheiten weiter ausbreiten. „Fachleute befürchten, dass durch den Klimawandel nicht nur die heimischen Zecken aktiver sind und damit ein höheres Infektionsrisiko herrscht, sondern dass auch neue Zeckenarten nach Deutschland einwandern – und mit ihnen bisher unbekannte Infektionskrankheiten“, sagt Volker Gebhardt, ThüringenForst-Vorstand.

Informieren Sie sich daher auch über Risiken in Ihrer Region. Auf der Webseite des Robert Koch-Instituts (RKI) können Sie die FSME-Risikogebiete in Deutschland einsehen.

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Mit Material von ThüringenForst, Zecken.de, RKI