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Skidder arbeitet im Wald - Waldumbau
Die Beseitigung der Waldschäden sowie der Waldumbau hin zu klimastabilen Mischbeständen braucht eine ausreichende finanzielle Unterstützung vom Bund. Dafür sprechen sich Forstverbände wiederholt aus.

GAK ab 2024: Wiederholt rufen Forstleute zur Förderung auf

02. September 2023
Vielfach in Land- und Forstwirtschaft diskutiert werden derzeit die GAK-Fördermittel. Ab 2024 stehen dem deutschen Wald Kürzungen der Mittel bevor. Was hat es damit auf sich?
Nach den bisherigen Plänen soll die GAK-Förderung (Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes“) ab 2024 um 150 Mio. € reduziert werden und die Sondermittel für den Wald in Höhe von 121 Mio. € planmäßig entfallen. Über eine Verlängerung wird derzeit auf Bundes- und Landesebene diskutiert.
Bei einem Waldbesuch in Metzingen haben Vertreter des baden-württembergischen Privatwalds im Juli mit Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir über die Lage in den deutschen Wäldern gesprochen. Der Klimawandel gefährde nicht mehr nur die Fichtenreinbestände, sondern auch die heimischen Laubwälder. Es brauche mehr Forstwirtschaft und eine entsprechende finanzielle Unterstützung, um die Wälder klimastabil zu machen, hieß es von Seiten der Forstleute.

Finanzielle Hilfen für den Wald nur schwer zu gewinnen

Özdemir verwies bei dem Treffen auf das Förderprogramm „Klimaangepasstes Waldmanagement“ als finanzielle Hilfe. Das sei jedoch nicht ausreichend die horrenden Waldschäden zu beseitigen und den Wald rechtzeitig klimawandelgereicht umzubauen, so die Meinung der Forstbranche.
Auf Nachfrage der Redaktion erklärte das BMEL, dass sich das Ministerium gegenüber dem Bundesfinanzministerium für eine möglichst hohe finanzielle Unterstützung des ländlichen Raumes einsetze. Themen, die den Erhalt bisheriger GAK-Mittel erschweren, seien jedoch der Krieg in Europa sowie aktuelle Zins- und Inflationsentwicklungen.
Die Förderung für den Waldumbau und Wiederbewaldung aus GAK-Mitteln werde Ende 2023 planmäßig auslaufen. Das BMEL hatte diese Mittel nach den Dürresommern 2018/19 befristet bereitgestellt. Künftig solle diese Förderung aus dem Klima- und Transformationsfonds (KTF) über das Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz (ANK) finanziert werden.
Über die finanzielle Unterstützung des ländlichen Raums wird weiter im Bundestag beraten. Änderungen und damit eine Aufstockung der Mittel für den Wald seien daher noch möglich, erklärt das BMEL und beschreibt weiter: „Wir begrüßen, dass sich mit dem Grünen Fraktionsvorstand eine erste Regierungsfraktion für eine weitere Begrenzung der Kürzungen ausgesprochen hat und hoffen, dass es noch zu Änderungen kommt.“

Forstbranche fordert eine Verlängerung der GAK-Förderung

Einige Politiker auf Landesebene sowie Forstverbände setzen sich daher weiter für die Mittelgewinnung aus der GAK ein. Die aktuelle Finanzplanung sei nicht ausreichend, betonte Prof. Andreas Bitter, Präsident des Verbandes AGDW – Die Waldeigentümer wiederholt.
Auch der Deutsche Forstwirtschaftsrat (DFWR) sprach sich bereits mehrfach dafür aus, dass der Waldumbau und die Wiederbewaldung in Folge der klimabedingten Waldschäden Milliardenbeträge benötigen. In seiner Kieler Erklärung, die im Rahmen der diesjährigen Mitgliederversammlung entstanden ist, hat der DFWR schriftlich geäußert, dass ausreichende finanzielle Mittel aus der etablierten GAK-Förderung erhalten werden müssen. In einer gemeinsamen Mitteilung des DFWR und des baden-württembergischen Ministeriums für Ernährung, ländlichen Raum und Verbraucherschutz äußerte DFWR-Präsident Georg Schirmbeck hinsichtlich des Waldumbaus und der Beseitigung der Waldschäden: „Das ist kein Sprint, das ist ein Marathon der vor uns liegt, den wir vereint laufen müssen, um das Ziel zu erreichen.“ Eine Finanzierungslücke ab 2024 müsse verhindert werden.

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Mit Material der AGDW - Die Waldeigentümer, BMEL, DFWR