Forum Natur Brandenburg: Der Wolfsnachwuchs wird flügge, die Politik bleibt in Deckung!
In diesen Wochen wird der brandenburgische Wolfsnachwuchs flügge und beginnt die Jagdgründe des Landes zu erkunden. Für die Verbände im Forum Natur ist dies Anlass, darauf hinzuweisen, dass die Politik entgegengesetzt dazu in Deckung bleibt und die Landnutzer mit einer Unzahl ungeklärter Fragen alleine lässt.
Mit der Unterzeichnung einer Vereinbarung für Herdenschutzhunde durch Minister Vogelsänger in der vergangenen Woche sei erneut ein wichtiger, aber nur kleiner Baustein im Wolfsmanagement auf den Weg gebracht worden. Dies dürfe nicht darüber hinwegtäuschen, dass eine Unmenge von Fragen weiterhin gänzlich ungeklärt sind und der aktuelle Wolfsmanagementplan auf eklatanten Fehleinschätzungen basiert und dringend einer radikalen Überarbeitung bedarf. „Wir begrüßen, dass für die Schafshalter als den Erstbetroffenen zwischenzeitlich eine Reihe von finanziellen Möglichkeiten geschaffen wurden“, so Schmidt. Wie rudimentär dieser Ansatz sei, verdeutliche das Ministerium mit seiner Presseinformation selbst, wenn es darauf hinweise, dass der Schutz von Kälberweiden nur im Einzelfall möglich sei. Mit dem weiteren Anwachsen der Wolfspopulationen werde sich der Fokus von den Schafen schnell auf die Rinder- und Pferdehalter verschieben. „Momentan missbrauchen wir die Weidetierhalter als Versuchskaninchen und verschließen die Augen vor den Schadensdimensionen, die angesichts der Dynamik des Wolfsnachwuchses schnell auf uns zukommen werden“, macht der Vorsitzende des Forum Natur deutlich.
Die Verbände fordern daher einen konkreten Aktionsplan, der unter Simulation der Populationsdynamik des Wolfes und der heutigen Schadenssituation Verlässlichkeit für die betroffenen Landnutzer schafft. Momentan sei die Politik auf dem besten Wege, die Akzeptanz für den Wolf zu verspielen. „Alleine die Tatsache, dass das Ministerium den Schadensausgleich für Rinder und Pferde an sogenannte Mindeststandards bei der Koppelung bindet, die jedem Hochsicherheitstrakt zur Ehre gereichen würden, macht deutlich, dass hier Balkonbiologen am Werk sind, die die Realitäten im ländlichen Raum nicht ansatzweise erfassen“, so Schmidt.
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