Jeweils im dreijährigen Turnus zieht die brandenburgische Landesforstverwaltung eine Zwischenbilanz ihrer Tätigkeit. Der „Bericht zur Lage und Entwicklung der Forstwirtschaft in Brandenburg 2016 bis 2018“ (Landeswaldbericht) gibt einen Überblick über die Situation des Waldes sowie der Forstwirtschaft in Brandenburg.
Knapp 1,1 Mio. ha in Brandenburg sind bewaldet. Das sind 37 % der Landesfläche. 273.000 ha davon bewirtschaftet der Landesbetrieb Forst Brandenburg (LFB). Die meist verbreitete Baumart bleibt mit 76,6 % an der Holzbodenfläche die Kiefer.
Holzernte. In Brandenburg betrug der Holzeinschlag über alle Waldbesitzarten im Jahr 2016 insgesamt 5.150.406 m³, 2017 waren es 4.270.077 m³ und 2018 wurden 4.848.526 m³ Holz eingeschlagen. Durchschnitt für 2016 bis 2018 nach Besitzarten: Landeswald 4 m³/(ha∙a), Bundeswald 2,6 m³/(ha∙a), Privatwald 4,5 m³/(ha∙a), Körperschaftswald 6 m³/(ha∙a).
Schadholzanfall. Der Berichtszeitraum wurde durch das niederschlagsreiche Jahr 2017 und das sehr trockene Jahr 2018 bestimmt. Schad- und Sturmereignisse häuften sich. Im Zeitraum von 2016 bis 2018 fielen in Brandenburg rund 3,1 Mio. m³ Bruch- und Wurfholz an. So mussten allein im vergangenen Jahr 2 Mio. m³ Sturmholz geborgen werden.
Waldbrandgeschehen. Während 2016 weniger als 100 ha Wald brannten, stieg die Fläche mit zunehmender Trockenheit 2017 auf 285 ha und im Jahr 2018 sprunghaft auf rund 1.664 ha. Betrachtet man sogar einen Zeitraum über 19 Jahre, dann stellt 2018 den Spitzenwert dar. Der größte Einzelbrand bei Treuenbrietzen vernichtete im August 2018 insgesamt 334 ha.
Waldumbau. Der Entwicklung eines klimastabilen, multifunktionalen Waldes kommt vor diesem Hintergrund eine immer größere Bedeutung zu. Der Umbau von reinen Nadelholzbeständen zu gemischten Nadel-Laub-Wäldern trägt maßgeblich zur Risikominimierung bei. Waldumbau bleibt eine Generationenaufgabe, auch wenn von 1990 bis 2019 immerhin 85.400 ha Kiefernwald durch Saat und Pflanzung umgebaut wurden. Im Berichtszeitraum 2016 bis 2018 wurden 5.216 ha Kiefernwald umgebaut. Gepflanzt wurden vor allem Rotbuche, Trauben- und Stieleichen sowie Hainbuchen. Nicht eingerechnet sind Mischwaldflächen, die durch natürliche Entwicklungsprozesse entstanden sind.
Waldnaturschutz. Etwa 15 % der Waldflächen liegen in europäisch geschützten FFH-Gebieten, in denen eine dem Lebensraum angemessene naturnahe Waldbewirtschaftung erfolgt. Waldnaturschutz sichert eine große Artenvielfalt im Wald. Stichworte sind hier Naturwälder, Genvielfalt, Moorschutz.
Bodenpreis. Der durchschnittliche Bodenpreis für Wald ist im Berichtszeitraum von 51 auf 60 Cent je Quadratmeter gestiegen. In den vergangenen zehn Jahren haben sich in Brandenburg die Bodenpreise für Ackerland um 150 %, für Grünland um 100 % und für Waldflächen um 175 % erhöht.
Förderung. Für den Privat- und Kommunalwald bietet der Bericht einen Überblick über die Inanspruchnahme von Fördermitteln. Von rund 100.000 Waldbesitzerinnen und Waldbesitzern werden immerhin rund drei Viertel der Brandenburger Forstflächen bewirtschaftet. Zur Vermeidung bzw. Eindämmung von Waldbränden und deren Schäden wurden im Wald 160 Maßnahmen mit einem Fördersatz von 100 % durchgeführt. Im Berichtszeitraum wurden 463 km Waldwege so instand gesetzt, dass sie durch Feuerwehren und Katastrophenhilfskräfte uneingeschränkt befahrbar sind (2016: 131 km, 2017: 177 km, 2018: 155 km). Weiterhin wurden 25 Löschwasserentnahmestellen angelegt oder erweitert.