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Der geschäftsführende Vorstand des DFUV (v. l.): Dr. Michael Sachse, Vera Butterweck-Kruse und Norbert Harrer.
Der geschäftsführende Vorstand des DFUV (v. l.): Dr. Michael Sachse, Vera Butterweck-Kruse und Norbert Harrer.
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Forstunternehmer lehnen die Förderung von Forstmaschinen ab

04. Juli 2020

Der Deutsche Forstunternehmerverband (DFUV) begrüßt das 700-Millionen-Konjunkturpaket der Bundesregierung. Er hält weitere finanzielle Ressourcen für die Unterstützung der nachhaltigen Waldbewirtschaftung vor dem Hintergrund der aktuellen Kalamität für wichtig.

Konkrete Vorschläge

Er machte als erster Verband auch konkrete Vorschläge für die Verwendung der Konjunkturmittel. Er schlägt beispielsweise vor, ein Sondervermögen bzw. einen Liquiditätsfonds Waldschäden zu schaffen, aus dem die betroffenen Waldbesitzer, Waldbesitzerorganisationen und Forstunternehmen schnell und unbürokratisch Mittel zur Sanierung befallener Waldgebiete abrufen können. Eine weitere Möglichkeit sieht der DFUV in der die Entlastung des Holzmarktes. Dafür sollten zentrale Kohlekraftwerke kurzfristig modernisiert und für die Mitverbrennung von (Kalamitäts-)Holz ertüchtigt werden. Innovations- und Investitionsanreize für mittlere und kleinere dezentrale Biomasseheiz(kraft)werke sollten diese Maßnahmen angemessen ergänzen.

Keine Kaufanreize für Forstmaschinen

Von Investitionszuschüssen für Forstmaschinen hält der DFUV dagegen nichts. Wie er informiert, haben die Forstunternehmen  ihre Kapazitäten in den letzten Jahren kalamitätsbedingt deutlich erhöht. Eine Förderung weiterer Investitionen sei deshalb wirtschaftlich unvernünftig, würde den Wettbewerb massiv verzerren oder sogar überflüssige und teure Überkapazitäten schaffen. Der Verband hält es im Gegenteil für angezeigt, dass besonders die öffentlichen Verwaltungen auf Ausbau und Reinvestition ihrer Maschinenkapazitäten verzichten, um den privaten Dienstleistern eine dauerhafte Existenz am Markt zu ermöglichen.

Oliver Gabriel