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Nicole und Manfred Lorenz
Nicole und Manfred „Mane“ Lorenz haben keine Angst vor großen Aufgaben.

Forstunternehmen zeigt Qualitätsarbeit der Branche

10. Juni 2023
Nominiert für den DEUTSCHEN WALDPREIS – Forstunternehmerpaar präsentiert Qualität der Forstarbeit

Nicht weniger als die ganze Forstbranche verändern wollen Nicole und Manfred Lorenz mit ihrer Bewerbung zum Deutschen Waldpreis. Das umtriebige Unternehmerpaar aus Bad Griesbach betreibt intensive Öffentlichkeitsarbeit. Mindestens einmal pro Woche werben sie vor allem in den sozialen Medien um Wertschätzung und Qualitätsbewusstsein für die Forstarbeit.

Oft muss sich „Mane“ Lorenz selbst vor die Linse stellen und seine Frau nimmt ihn mit der Kamera auf. Mit launigen Worten und im niederbayerischen Dialekt erzählt er dann aus dem Arbeitsalltag oder gibt kurze und knackige Tipps aus der Praxis. Das umfangreiche Tätigkeitsspektrum des Forstunternehmens Lorenz und der große und vielfältige Maschinenpark bieten dafür jederzeit genügend Motive und Themen. Größten Wert legen die beiden darauf, dass der Zuschauer immer die wichtige Bedeutung von Professionalität, und Sorgfalt bei dieser Arbeit sehen und spüren kann.

Natürlich profitieren sie auch selbst davon: Mit Stolz berichten sie, dass ihre Angestellten alle gelernte Fachkräfte sind, die sich zudem ständig weiterbilden. Bei der Mitarbeitergewinnung hilft die dauerhafte Präsenz auf Socialmedia definitiv auch, sagen sie.

Landwirtschaft, Holzernte und Baumpflege

Auch dem weitverbreiteten Preisdumping für forstwirtschaftliche Dienstleistungen sind sie zwischenzeitlich größtenteils entkommen. Ihre Kundschaft schätzt die hochwertige Arbeitsausführung und ist bereit, dafür auch einmal etwas mehr zu bezahlen. Das war nicht immer so:

In den ersten Jahren seiner Selbstständigkeit waren die klassisch forstwirtschaftlichen Tätigkeiten z. B. in der Holzernte derart schlecht bezahlt, dass Manfred Lorenz sich primär auf die Baumpflege konzentrierte. So gehört der gelernte Landwirt auch zu den ersten Absolventen der Münchner Baumkletterschule. Zwischenzeitlich ist das Unternehmen auf acht Mitarbeiter gewachsen. Nach den schwierigen Einzelbäumen kamen irgendwann Aufträge für Baufeldräumungen herein, die heute noch einen großen Teil des Umsatzes ausmachen. Seine Maschinen hat Manfred Lorenz eigentlich immer dann angeschafft, wenn er für bestimmte Problemstellungen keinen Kollegen engagieren konnte.

Logistik im Forstbetrieb

Ein ganz wichtiger Punkt bei den heutigen Baustellen ist oft der Faktor Zeit: Termintreue und schnelle Abwicklung. Daneben müssen die Flächen oft auch blitzsauber hinterlassen werden. Das Zwischenlagern von Hackmaterial oder Wurzelstöcken für mehrere Wochen, um es abtrocknen zu lassen, ist meistens gar nicht mehr möglich. So kommt es, dass irgendwann neben dem Jenz-Hacker auch ein großer Schredder und eine Trommelsiebanlage von Komptech angeschafft wurden.

Was viele vielleicht nicht wissen: Wenn gerodete Wurzeln mit Erdanhaftung einmal das Grundstück verlassen haben, gelten sie als Abfallstoff und müssen teuer deponiert werden. Wenn man sie allerdings an Ort und Stelle schreddern und aussieben kann, spart der Auftraggeber bares Gelt und es entsteht noch ein wertvoller Brennstoff. Aus rechtlichen Gründen mussten die Lorenzens zuletzt auch noch einen Entsorgungsfachbetrieb gründen, damit sie auch Altholz recyceln dürfen. Einen eigenen Holz-Lkw gibt es im Betrieb schon länger, damit Engpässe bei der Logistik überbrückt werden können. Dafür hat Nicole Lorenz extra noch eine Ausbildung als Verkehrsleiterin gemacht.

Bodenschonung in der Waldarbeit

Erst in jüngerer Zeit hat die normale Waldarbeit wieder mehr an Bedeutung gewonnen. Das hat auch etwas mit der steigenden Zahl der urbanen Waldbesitzer zu tun, die selbst keine Technik mehr vorhalten oder auch gar keine Fertigkeiten an der Motorsäge mehr haben. Der achträdrige Kombi-Rückezug von Noe ist demnach auch eine der jüngsten Anschaffungen im Betrieb. Auch dieser fährt eher selten hinter einem Harvester her, sondern eher dort, wo ihre Leute vorher mit Funkhelm und Akkukeil starkes Laubholz gefällt haben. „Bei unpassender Witterung bzw. aufgeweichten Böden, bleibt diese Maschine bei uns aber definitiv stehen!“ betont Nicole Lorenz an dieser Stelle, „das sind wir unserem Qualitätsanspruch und unserem guten Ruf schuldig.“ Das gleiche gilt für den großen Forstmulcher.

Ähnliches Augenmerk wie auf die Bodenschonung und ein anständiges Bild ihrer Arbeitsstätten legt das Unternehmer-Ehepaar auch auf das Thema Sicherheit. Während das bei Sonderbaumfällungen mitten in der Stadt mit dem Hubsteiger ziemlich offensichtlich ist, warum man peinlich genau darauf achtet, dass nichts „daneben“ geht, nehmen es manche Waldbesitzer bei der Arbeit da bisweilen nicht so genau. Nicole Lorenz hat bei diesem Thema den Cartoons der SVLFG zur sicheren Baumbeurteilung zu einer weiteren Verbreitung im Internet verholfen.

Zum Wohl der Forst- und Holzbranche

Das umfangreiche Engagement trägt also Früchte. Die Firma Lorenz will weiter wachsen und möglichst bald auch selber ausbilden. Der Sohn Thomas ist derzeit noch Schüler an der Fachoberschule, möchte aber später den Betrieb übernehmen.

Natürlich hat die öffentliche Aufmerksamkeit auch ihre Schattenseiten. Wie üblich in den sozialen Medien, erntet man oft genug auch emotional aufgeladene Kommentare von Menschen, denen die Forstwelt völlig fremd ist und die das alles mit Raubbau und Verwüstung gleichsetzen. Hier betreibt Nicole Lorenz mit viel Geduld Aufklärungsarbeit – letztlich zum Wohl der ganzen Branche. Das war ein wesentlicher Grund, warum wir dieses Unternehmen in der Jury für preiswürdig erachten.

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