WFW Waldburg Forstmaschinen Wolfegg stellte auf den WFW-Forsttagen gleich mehrere Neuheiten vor. Die wichtigste war die HD-Ausführung des Harvesters 580F, der nun eine deutlich größere Schwenkkraft aufweist als bisher. Ihre Premiere erlebten aber auch die Harvesteraggregate Waratah H 425 und EcoLog EC 661 LF sowie die Kartenlösung Multi Maps.
Die WFW-Forsttage waren schon immer etwas Besonderes. Im Unterschied zu anderen Anbietern hat Waldburg Forstmaschinen Wolfegg immer daran festgehalten, seine Produktpalette in voller Breite einmal jährlich im Wald vorzuführen. Die eine oder andere Demotour kam dann noch hinzu. Dafür ging das Unternehmen, das seit dem Tod von Klaus Reichenbach vor zwei Jahren sein Sohn Nicolas leitet, auf Messen erfrischenderweise neue Wege. Wer erinnert sich nicht an die Interforst, auf der WFW einen Hallenstand gebucht hatte und dort nicht eine Maschine zeigte. Das gibt den Stellenwert wieder, den die WFW-Fortstage für das Unternehmen haben. Auch dieses Jahr hat sich die Reise ins Allgäu wieder gelohnt.
Forstunternehmer, die an eine Neuinvestition denken, konnten wie immer an zwei vorgeschalteten Tagen die Maschinen testen. Beim Rundgang über das Firmengelände und an den drei Vorführstationen im Wald vorbei waren zudem interessante Neuheiten zu entdecken.
Die wichtigeste war der Harvester EcoLog 580 F, den der schwedische Hersteller jetzt auch in einer Heavy-Duty-Version anbietet. Äußerlich sieht man davon nichts, die Maße der Maschine bleiben unverändert. Doch hat EcoLog den Vorderwagen ausgetauscht und verwendet nun den des größeren 590 F. Nur die Bogieachsen stammen noch vom 580 F. Das Schwenkwerk ist ein wenig schwächer als das des 590F, weil EcoLog nicht drei, sondern nur zwei Antriebsmotoren verwendet. Die bringen es aber immer noch auf ein Drehmoment von 50 kN, das ist ein Drittel mehr als bei der normalen Version, die 38 kNm erreicht. Auch der Kran stammt vom 590 F, ist aber mit einem Bruttohubmoment von 270 kNm nicht kräftiger als bisher. WFW hat sich die HD-Bauweise schon länger gewünscht, weil die Kunden sich für die Arbeit am Hang oft ein stärkeres Schwenkwerk für die Kabinen-Kraneinheit gewünscht haben. Jetzt ist es da. Zusammen mit der stärkeren Krankonstruktion verträgt der Harvester – mit einem 10-m-Kran – größere Aggregate. Angebaut war das 1 480 g schwere EC 661 LF, das Wilfried Möhler wegen des großen Fälldurchmessers von 81 cm mit dem LogMax 7000 C verglich. Das Aggregat war erstmalig im EcoLog-Design zu sehen, es entspricht aber bis auf die Integration in das Steuersystem Dasa Forester und der Kappeinheit Supercut 150 dem früheren SP 661 LF. Den Hersteller SP Maskiner hat EcoLog bekanntlich übernommen, so wie zuvor schon die Gremo AB. Insgesamt rückt der 580 F HD nah an den 590 F heran, der aber weiterhin unumschränkt die Starkholzmaschine bei EcoLog bleibt. Mit den Harvesteraggregaten von EcoLog, LogMax und Waratah bietet WFW den Kunden eine umfangreiche Auswahl an und kann mit den Stärken und Besonderheiten der einzelnen Marken viele Anforderungen bedienen.
Ebenso groß ist nach der Übernahme von Gremo die Auswahl bei den Forwardern. Die früheren Gremo-Modelle 750 F, 1050 F und 1250 F haben Nutzlasten von 8,5 t, 10,5 t und 12,5 t sind mittlerweile in das Programm integriert, das zuvor nur aus den Modellen 574 F, 584 F und 594 F mit 14 t, 16 t und 20 t Nutzlast bestand. Auf den WFW-Forsttagen waren der 1050 F und der 1250 F zu sehen. Der Vorführfahrer Johannes Fuchs, der in seinem Unternehmen den 1250 in grün und gelb einsetzt, ist mit dem Wechsel zu EcoLog sehr zufrieden. So wie offenbar die meisten Kunden, was auch daran liegt, dass WFW die Garantiefälle für die grünen Forwarder noch abwickelt. Mit den Firmen Lochner Forsttechnik, Küpper Agrar, Bernd Geigenmüller und Stoll-Technics hat WFW vier der ehemals zwölf Gremo-Partner in das eigene Servicenetzwerk eingebunden. Die Firmen sind jetzt aber für das komplette WFW-Programm zuständig.
Insgesamt waren im Wald neun Maschinen im Einsatz, eines der Pärchen war der Ecolog 590F mit dem 16-t-Forwarder 584F. Es demonstrierte in einem Fichten-Altholz die „Motormanuelle Fällung mit Kranunterstützung“ (MFK-Methode). Für Wilfried Möhler war das die Gelegenheit, um auf ein wichtiges Merkmal der EcoLog-Harvester hinzuweisen: Neben dem so vielfältig verstellbaren Fahrwerk ist das der starke Faltkran, mit dem der Fahrer auch weit oberhalb der Kabine noch gut agieren kann. Mit den Parallelkranen der meisten anderen Radharvester ist nicht der Fall.
Multi F
Zugute kommt diese Eigenschaft den Eignern von EcoLog-Harvestern auch bei einem neuen WFW-Produkt: dem Multi-F-Tool. Wie mit Tiltrotatoren von Engcon, Rototilt oder Kinshofer kann man mit dem Multi F verschiedenste Anbaugeräte in alle Richtungen bewegen. Beispiele sind Mulchgeräte, mit denen man schräge Böschungen bearbeiten will, Reisigrechen, Fällgreifer für das Abstocken von Bäumen oder Astscheren. Da die Holzernte in den Schadholzgebieten nach der Käferkalamität zurückgehen wird, können Unternehmer ihre Maschinen mit dem neuen WFW-Gerät besser auslasten. Mit Hilfe des MS 08-Schnellwechslers lässt sich die Maschine rasch umrüsten. Multi F ist zusammen mit der Firma EZS Maschinenbau entstanden, die den endlos drehbaren Rotator besonders robust gestaltet hat. WFW bietet drei Versionen an: eine Light-Version für 39 900 €, eine Standardversion für 64 900 € und die Profiversion für 74 900 €. Letztere verfügt mit der Kabinensteuerung und Baggerkinematik über die volle Ausstattung des Systems. Bedient wird Multi F über die Minihebel der Maschine.
Multi Maps
Zur Multi-Familie von WFW zählt auch eine weitere Neuheit. Das Kartensystem Multi Maps, das WFW zusammen mit Michael Widiner entwickelt. Der Forstunternehmer hat sich mit seiner MW-ForstApp bereits einen Namen gemacht. Mit Multi Maps nimmt er sich nun auch der Holzerntekette an. Das System ist von anderen Forstmaschinenanbietern grundsätzlich bekannt. Bei ihnen erleichtert es vor allem die Arbeit der Forwarderfahrer, weil sie auf der Bestandeskarte sehen, wo der Harvester gefahren ist und wo welche Holzsortimente liegen. Allerdings funktionieren diese Angebote immer nur in der Welt des jeweiligen Anbieters. Multi Maps ist dagegen unabhängig vom Hersteller, denn die Software läuft unter Nutzung von Google Maps auf einem Tabletrechner. Die Produktionsdaten des Harvesters lassen sich zwar noch nicht einbinden, dafür können mit Multi Maps die aufeinander folgenden Arbeitsschritte leicht verknüpft werden. Der Harvester informiert den Forwarder, wenn er eine Fläche fertig bearbeitet hat und der wiederum den Lkw, sobald das Holz gerückt ist. Auch der Zufäller oder der Förster können in das System eingebunden werden. Mit der App kann der Harvester die Rückegassen aufzeichnen, der Förster könnte sie aber auch per Hand anlegen. Mit Fabian König hat WFW extra einen Produktmanager für dieses Segment eingestellt.