Am 1. Januar 2022 wird in Russland voraussichtlich ein Exportverbot für Nadelrundholz und hochwertige Laubrundhölzer in Kraft treten. Wood Resources International (WRI) beschreibt die möglichen Folgen für die weltweiten Holzmärkte.
Russland hat 2020 15 Mio. Fm Rundholz exportiert, das sind rund 12 % des weltweit gehandelten Rundholzes. Das könnte nächstes Jahr ein Ende haben, wenn am 1. Januar 2022 das von Präsident Putin auf den Weg gebrachte Exportverbot in Kraft tritt. Es betrifft Nadelrundholz und hochwertige Laubrundhölzer.
Anreize für Investitionen in Russland
Darüber hinaus prüft die russische Regierung neue Regeln, die darauf abzielen, den Export von frischem Nadelschnittholz zu reduzieren. Diese Vorschrift soll im Laufe des Jahres 2022 in Kraft treten und soll Anreize für Investitionen in Trockenkammern bieten. Entsprechend getrocknetes Schnittholz dürfte dann exportiert werden. Die Maßnahmen sollen Investitionen in die Weiterverarbeitung in Russland stimulieren und helfen, illegale Holzeinschläge zu verhindern.
Es wird erwartet, dass das Gesetz im zweiten Quartal dieses Jahres beschlossen wird. Dann dürfte es bei Inkrafttreten vor allem des Osten Russlands betreffen, wo etwa 10 % des anfallenden Rundholzes exportiert werden. Davon ist wiederum kurzfristig China am stärksten betroffen, da voraussichtlich vor allem Rundholzholzexporte aus dem russischen Fernen Osten verboten werden.
China am stärksten betroffen
China wird sich in der Folge sehr wahrscheinlich auf anderen Märkten um Rundholz bemühen, wie Ozeanien, Europa oder Nordamerika. Die erhöhte Nachfrage würde die Preise für Nadelrundholz in diesen Märkten steigen lassen. Mittelfristig würde sich China wohl auf den Import von Nadelschnittholz statt wie bisher Rundholz verlegen.
Dieses Schnittholz könnte dann auch wieder aus Russland, aber eben auch aus Europa kommen. Was also zuerst wie eine Entwicklung aussieht, die zur Verknappung von Rundholz auf dem europäischen Markt führen würde, könnte sich als Gewinn sowohl für Sägewerke als auch für Waldbesitzer erweisen.
In Russland könnte das Exportverbot Investitionen nicht nur in die Säge- und Trocknungstechnik, sondern auch in nachgelagerte Bereiche wie die Pelletproduktion befördern.
Zu den möglichen Folgen des russischen Exportverbots hat WRI eine Studie erstellt. Sie ist kostenpflichtig hier zu beziehen.