Für Ulrik Steffen ist die Antwort klar: Ja! „Während es in 2019 insgesamt gerade einmal 34 Fledermausindividuen waren, die hier überwinterten, konnten wir beim diesjährigen Monitoring (2022/2023) insgesamt 734 Fledermausindividuen zählen“, so der Naturschutzexperte von den SHLF. Aber nicht nur die Individuenzahl habe sich seitdem erhöht, auch die Zahl der Fledermausarten sei angestiegen.
Welche Fledermäuse überwintern im Bunker?
Laut Aussage der SHLF konnten inzwischen vier Arten nachgewiesen werden. Waren es 2019 noch zwei Arten, nämlich das Braune Langohr und die Zwergfledermaus, so konnten bis heute außerdem noch die Fransenfledermaus sowie die Wasserfledermaus nachgewiesen werden.
„Damit haben selbst wir nicht gerechnet“
„Wir haben zwar erwartet, dass die Fledermausbunker Hohenlockstedt ein wichtiges Winterquartier im Westen von Schleswig-Holstein werden, als wir die Anlage in Betrieb genommen haben. Dass der Erfolg sich aber so bald einstellt, damit haben selbst wir nicht gerechnet“, erklärt Matthias Göttsche vom Fledermausmonitoring der Faunistisch- Ökologischen Arbeitsgemeinschaft Schleswig-Holstein. Der Fledermausexperte führt seit 2019 zusammen mit den Experten der SHLF das Monitoring in den Fledermausbunkern Hohenlockstedt durch. Um die Tiere in ihrem Winterschlaf möglichst wenig zu stören, erfolgt die Zählung im Rahmen des Monitorings nur einmal im Jahr.
Die Entwicklung in den Fledermausbunkern Hohenlockstedt wird auch in den kommenden Jahren weiter beobachtet werden, doch schon jetzt liefern die Ergebnisse aus dem Monitoring wertvolle Hinweise über die Vorkommen der verschiedenen Fledermausarten in der Region. Fledermausspezialist Göttsche betont abschließend: „Die schon jetzt gewonnenen Erkenntnisse aus Hohenlockstedt liefern wichtige Hinweise für mögliche weitere Schutzmaßnahmen an anderen Orten in Schleswig-Holstein.“