Der Bedarf an gut ausgebildetem Nachwuchs im Wald ist hoch, denn der Generationenwechsel ist in allen Forstbetrieben spürbar. Die Weiterbildung zum Forstwirtschaftsmeister ist daher begehrter denn je. Die Bayerische Forstschule und Bayerische Technikerschule für Waldwirtschaft (fstsw) in Lohr a. Main startet mit 15 Teilnehmern in einen zusätzlichen Forstwirtschaftsmeister-Kurs.
Die Forstschule in Lohr engagiert sich in diesem Jahr mit einem Zusatz-Kurs. Am 10. Januar startete der Vorbereitungslehrgang für die Weiterqualifikation zum Forstwirtschaftsmeister. Die Prüfungen erfolgen im Sommer und Herbst 2022. Für das Jahr 2023 ist ein erneuter Meisterkurs geplant. Regulär finden Forstwirtschaftsmeisterkurse in Bayern nur alle zwei Jahre statt, erklärt die Forstschule.
Forstwirte kommen in Bayern zusammen
Bayern stelle mit zehn jungen Männern die meisten Teilnehmer, gefolgt von drei Teilnehmern aus Hessen, einem aus Baden-Württemberg und einem aus Sachsen. Die zukünftigen Meister sind gelernte Forstwirte aus zwei kommunalen Forstbetrieben, sechs privaten Forstbetrieben und Forstunternehmen, zwei staatlichen Forstbetrieben, den Bayerischen Staatsforsten und Hessenforst, sowie aus der Bayerischen Forstverwaltung.
Der insgesamt 21 Lehrgangs-Wochen umfassende Kurs werde bis Mitte August 2021 an der Bayerische Forstschule und Bayerische Technikerschule für Waldwirtschaft (14 Wochen), der Bayerischen Waldbauernschule in Kelheim (5 Wochen) sowie dem Forstlichen Bildungszentrum der Bayerischen Staatsforsten in der Laubau (2 Wochen) abgehalten.
Geballtes Wald-Wissen für Forstwirtschaftsmeister
In mehreren Lehrgangsblöcken bereite die Forstschule ihre Teilnehmer so auf spätere Aufgaben und auf die Prüfung vor. Neben forstfachlichen Themen wie Waldbewirtschaftung, Walderschließung, Naturschutz und Jagd beinhalte der Lehrplan Themen wie Arbeitssicherheit, Rechnungswesen, Informationstechnologie und Rechtskunde.
Die Berufsausbildung und die Mitarbeiterführung sind außerdem ein großer Teil des Kurses, da die künftigen Meister nicht nur Vorarbeiter, sondern Führungskräfte und Ausbilder neuer Forstwirte werden. Die Prüfung setzt sich aus den drei Teilen „Produktion und Dienstleistung“, „Betriebs- und Unternehmensführung“ sowie „Berufsausbildung und Mitarbeiterführung“ zusammen. In jedem Prüfungsteil müsse eine schriftliche Aufgabe, ein „Meisterstück“ in Form eines Arbeitsprojektes bzw. einer Auszubildendenunterweisung und einer Fallstudie zur Mitarbeiterführung absolviert werden.
Dies verdeutliche den großen Praxisbezug. Inzwischen ermöglicht der Meisterbrief sogar den Zugang zu einem Hochschulstudium. Zum Vorbereitungskurs werden Forstwirte zugelassen, welche nach bestandener Forstwirtprüfung mindestens zwei Jahre Berufserfahrung gesammelt haben.