Mit den steigenden Temperaturen jetzt im Frühjahr werden auch die Fichtenborkenkäfer wieder aktiv, allen voran der Buchdrucker. In diesen Tagen verlassen sie nach und nach ihre Winterquartiere und beginnen zu schwärmen.
Die Fichtenborkenkäfer sind wieder auf der Suche nach geeignetem Brutraum und befallen dabei bevorzugt gebrochene und geworfene Bäume, von denen es nach den zurückliegenden Sturmereignissen in unseren Wäldern derzeit eine Menge gibt. Die Aufarbeitung sowie der Abtransport dieses Holzes muss daher im Augenblick oberste Priorität haben. Waldbesitzende sollten ab jetzt stets mit aufmerksamem Blick durch ihre Wälder gehen und diese regelmäßig auf Befall kontrollieren, um ggf. rechtzeitig Gegenmaßnahmen ergreifen zu können.
Die Borkenkäfersituation – wie ist die Lage?
Nachdem im letzten Jahr nahezu deutschlandweit ein Rückgang der Befallszahlen hinsichtlich der Fichtenborkenkäfer beobachtet werden konnte, bleibt die Lage angespannt. Die meisten Bundesländer berichten, dass das Befallsniveau weiterhin hoch bleibt. Nach einem milden Winter und einem bislang vielerorts zu trockenen Frühjahr stehen die Borkenkäfer bereits in den Startlöchern. Die meisten Tiere haben den Winter problemlos überstanden, sodass in diesem Jahr mit einer hohen Zahl an ausfliegenden Käfern gerechnet werden muss – ganz im Gegensatz zum vergangenen Jahr, wo nach einem vergleichsweise kalten Winter und einem kühlen und feuchten Frühjahr die Borkenkäfer z.T. erst im Juni zu schwärmen begannen.
Welche Gegenmaßnahmen sind jetzt zu ergreifen?
Neben der raschen Aufarbeitung von Schadholz ist die regelmäßige Kontrolle das erste Mittel der Wahl. Besonderes Augenmerk sollte dabei auf Bestände mit Fichten und Kiefern gelegt werden. Nur so können Waldbesitzende frühzeitig auf Befall reagieren und betroffene Bäume schnell beseitigen. Sollte ein schneller Abtransport des Holzes nicht möglich sein, hilft auch schon das Entrinden der Stämme, da den Käfern auf diese Weise der Brutraum entzogen wird.
Auch Bäume, die bereits im letzten Jahr befallen wurden und noch anhaftende Rinde aufweisen, sollten jetzt schnellstmöglich beseitigt werden. Solche Bäume stellen Winterquartiere für die Borkenkäfer dar und sind daher besonders zeitnah aufzuarbeiten, um dem Ausflug der Tiere zuvorzukommen.
Die Mitarbeitenden der jeweils zuständigen Forstverwaltungen stehen Waldbesitzenden dabei gerne mit Rat und Tat zur Seite – auch mit Blick auf die Wiederbewaldung der entstandenen Schadflächen.