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Der Raupenharvester John Deere 859MH
Der Raupenharvester John Deere 859MH in seiner vollen Pracht

Ein Raupenharvester hat Kraft ohne Ende

11. April 2023
Der Forstunternehmer Roberto Preuß aus Jägersgrün hat sich einen Raupenharvester gekauft. Aber nicht eine der hierzulande üblichen Marken, sondern den John Deere 859MH. Solche Maschinen sind in Nordamerika gang und gäbe, in Deutschland findet man gerade einmal zwei Stück.

Als die Maschine im Oktober letzten Jahres in Morgenröthe-Rautenkranz eintraf, kam bei Roberto Preuß doch ein wenig Respekt auf. Der erfahrene Forstunternehmer fuhr den großen Raupenharvester vom Tieflader in den Wald, machte sich mit der Technik vertraut und fällte die ersten Bäume. Aber schon gegen Mittag fuhr er wieder zurück nach Hause. Er hatte Kopfschmerzen, war sich nicht mehr sicher, ob er mit der Entscheidung, den John Deere 859MH zu kaufen, alles richtig gemacht hatte.

Doch dieses Gefühl hat sich längst verflüchtigt. Heute fährt er die Maschine richtig gern und mag gar nicht mehr auf den Radharvester umsteigen. Die Standfestigkeit Maschine, ihre Zugkraft und die Hubkraft des Krans sind drei Gründe dafür. Als wir ihn im Forstrevier Sachsengrund besuchen, schneidet er gerade starke Fichten.

Gekauft in Schottland

Den neuen Raupenharvester hat er gebraucht mit rund 1.000 Betriebsstunden einem schottischen Forstunternehmen abgekauft. Dass es ausgerechnet diese Maschine wurde, war Zufall. Ursprünglich dachte er eher an Konstruktionen wie den Königstiger und den Hannibal von Impex oder an ihre Pendants T40 und T50 von Atlas-Kern, die starke Bäume stehend aus dem Bestand heben können. Diese Erntetechnik heißt sein wichtigster Auftraggeber Sachsenforst seit einiger Zeit gut. Den Worten von Preuß zufolge, hat der Staatsbetrieb den Unternehmern für die Investition in entsprechende Maschinen mehr Holzerntearbeiten im Sommer in Aussicht gestellt.

Endlos drehbarer Oberwagen

Der John Deere von Roberto Preuß wird von einen Powertech-Sechszylinder mit 245kW Motorleistung angetrieben. Die Maschine entwickelt damit auf 71 cm breiten Doppelstegketten eine Zugkraft von 373 kNm, die ihr in den Hängen des Vogtlandes sehr zugute kommen, also dort wo Radmaschinen längst Traktionsbänder benötigen. Ebenso wie die nivellierbare Kurzheckkabine, die Neigungen nach vorn und nach hinten um 26 bzw. 7 Grad und zu den Seiten jeweils um 14 Grad automatisch ausgleicht.

Dazu kann der Fahrer sie zusammen mit dem Kran endlos drehen, auch in der Rückegasse. Das bezeichnet Roberto Preuß als einen wichtigen Vorzug der Maschine. Blendet ihn zum Beispiel die Sonne, dann fährt er gegebenenfalls ein Stück vor und dreht den Oberwagen einfach um. Genauso macht er es, wenn er das Harvesteraggregat von der aktuellen Maschinenposition aus nicht optimal an einem Stamm anlegen kann.Mit dem Radharvester müsste man in solchen Fällen erst ans Ende der Rückegasse und dort die ganze Maschine wenden.

Den vollständigen Artikel finden Sie in der Forst & Technik 4/2023 oder in unserer digitalen Ausgabe.