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Mit diesem Highlander-Harvester kann Dietmar Lohse auch Holz rücken
Mit diesem Highlander-Harvester kann Dietmar Lohse auch Holz rücken

Ein Highlander mit Rungenkorb

07. Mai 2020

Kombimaschinen, die Holz ernten und rücken können, sind seit vielen Jahren bekannt. Wissenschaftliche Studien haben mehrfach bestätigt, dass man sie effizient einsetzen kann, wenn die Hiebsflächen klein sind oder der Entnahmesatz gering ist. Auch in Schwachholzbeständen und bei kurzen Rückeentfernungen haben sie im Vergleich zum Zweimaschinensystem aus Harvester und Forwarder offenbar Vorteile. Dennoch haben sie sich in Deutschland nicht durchgesetzt.

Wenig Holz pro Hektar

Der Forstunternehmer Dietmar Lohse aus Thüringen wagt nun einen neuen Versuch. Er arbeitet mit zwei Highlander-Harvestern von Konrad Forsttechnik viel in steilen Hängen. Beide Maschinen besitzen für diese Einsätze Traktionsseilwinden. Gerückt wird in der Regel mit einem Forwarder, der ebenfalls mit einer solchen Seilwinde ausgestattet ist. Für Lohse ist diese Kombination allerdings nicht mehr ideal, weil auf den Flächen nur noch wenig Holz anfällt. Oft sind es kaum mehr als 20 bis 30 Fm pro Hektar. Und dafür ist ihm der Traktionsforwarder zu teuer.

Lohses Lösung

Seine Lösung für dieses Problem: Er setzt seinen neuen Sechsrad-Highlander mit einem schnellwechselbaren Rungenkorb ein. Der kleine Korb, der rund drei Fm Holz fasst, lässt sich mit dem Woody-Aggregat in fünf Minuten aufbauen und noch schneller wieder absetzen. Die Maschine bleibt auch mit ihm ein vollwertiger Harvester, dessen Leistung allerdings sinkt, weil er das Holz lädt, an die Waldstraße vorfährt. Lohse rechnet allerdings dagegen, dass er sich den Traktionsforwarder für diese Flächen spart. Deshalb ist er mit dem Prototypen bis jetzt hochgradig zufrieden. Es ist eine einfache, mechanische Lösung ohne hydraulische Elemente.

Ein Video der Maschine

Ein Bericht über die Maschine erschein in der  Forst & Technik 6/2019.

Oliver Gabriel