Auf 27 % der Landesfläche ist es Wald und Holz NRW wichtig, die Wälder vor den Schäden des Klimawandels zu bewahren und die Artenvielfalt zu erhöhen. Wälder seien neben Mooren die ursprünglichsten Lebensräume. Sie würden ohne menschliches Zutun ganz Deutschland prägen, beschreibt der Landesforstbetrieb. Um den Wald weiterhin nutzen zu können, der Natur aber auch Raum zu geben, bewirtschaften die Försterinnen und Förster ihre Wälder so, dass wieder mehr und gesunder Wald wachsen kann. Seltene Tier- und Pflanzenarten sollen sich wohlfühlen. Ein weiterer wichtiger Punkt sei, dass Wälder Wasserspeicher sind. Damit erfüllen sie im Klimawandel eine wichtige Funktion. Um diese zu erhalten, ist das Waldnaturschutzprojekt des Monats im Januar 2023 der Schutz von Eichen-Hainbuchenwäldern.
Besondere Waldbiotope: vielfältiger Lebensraum und Wasserspeicher
Die Davert ist ein Naturschutzgebiet im Süden von Münster. Dort wurden Entwässerungsgräben aus dem 19. Jahrhundert im Rahmen des vorgestellten Waldnaturschutzprojekts zurückgebaut. Künftig sei mit mehr Trockenheit zu rechnen und das gefährde darin lebende Arten. Werden Gräben im Wald zurückgebaut, kann der Standort wieder mehr Wasser speichern. Dafür arbeiteten Wald und Holz NRW und die NABU-Naturschutzstation Münsterland eng zusammen.
Zu dem Waldnaturschutzprojekt im Forstbetrieb äußerte sich Forstministerin Silke Gorißen: „Waldökosysteme brauchen für ihre Entwicklung einen geregelten Wasserhaushalt. Eichen-Hainbuchenwälder sind ein herausragender Hotspot der Artenvielfalt und bieten einer Vielzahl an heimischen Pflanzen und Tieren einen wertvollen Lebensraum. Umso wichtiger ist es, dass wir uns gerade nach den vergangenen trockenen Jahren für ihren Erhalt einsetzen, auch um ihre Eigenart und Schönheit dauerhaft zu erhalten.“
Warum sind Eichen-Hainbuchenwälder wertvoll?
Auf 480 ha Wald haben Forstleute und Waldnaturschutz dafür 2.500 wasserableitende Stellen in je 1 m Breite wieder verschlossen. Von einem wasserspeichernden Wald profitieren dann weitere Arten. „Das Ziel ist, dass die Bäume dann mehr Wasser zur Verfügung haben, wenn sie es brauchen: während der Vegetationsperiode vom Austrieb der grünen Blätter im Frühjahr bis in den Herbst hinein. Das Wasser soll länger in der Fläche gehalten und so dieser wertvolle Lebensraum für Arten wie den Mittelspecht geschützt werden“, so Michael Elmer vom Team Waldnaturschutz, Wald und Holz NRW.
Heute überwacht Wald und Holz NRW, wie sich die Bestände entwickeln. Erste positive Bilanzen konnten bereits gezogen werden. Dennoch sei die Sorge um Eichen-Hainbuchenwälder groß. Denn trotz der Arbeiten zum Schutz der Wälder waren auch sie den Hitze- und Trockenperioden der letzten Jahre ausgesetzt. Das Bild intakter Eichen-Hainbuchenwälder will man erhalten, für Wald und Holz sind sie ein echter Schatz: als Holzlieferant und Lebensraum.