Zum Ende des Monats Dezember 2009 trat der vormalige Leiter der hessischen Forsteinrichtungs- und Versuchsanstalt, Leitender Forstdirektor Dr. Volker Grundmann, in den Ruhestand. Grundmann wurde 1944 in Bad Freienwald/Oder geboren, studierte von 1964 bis 1969 Forstwissenschaften an der Forstlichen Fakultät in Hannoversch Münden und München. Nach dem Referendariat bei der Hessischen Landesforstverwaltung absolvierte er 1971 die Große Forstliche Staatsprüfung und wurde direkt übernommen. Seine erste Station im Forstamt Heppenheim galt der Beratung und Unterstützung des Vereins Naturpark Bergstraße-Odenwald. Seinerzeit aktuelle landespolitische Themen motivierten ihn, seine Fachkenntnisse durch ein dreijähriges Studium der Landesplanung und Landschaftspflege zu vertiefen. Dem Zweitstudium folgten vier Berufsjahre in der Regionalen Planungsgemeinschaft Untermain in den Forstämtern Offenbach und Neu-Isenburg. 1979 wurde Grundmann Leiter des Forstamtes Kirchhain. Während seiner Zeit als Forstamtsleiter lehrte er nebenamtlich an der Universität Marburg im Fachbereich Geografie zum Thema: Forstwirtschaft zwischen Ökonomie und Ökologie. 1986 wurde er an der Universität Hannover im Fachbereich Landespflege zum Doktor der Gartenbauwissenschaften promoviert. Von 1998 bis 2005 leitete er die Hessische Landesanstalt für Forsteinrichtung, Waldforschung, Waldökologie (HLFWW), ab 2001 Servicestelle Forsteinrichtung, Information und Versuchswesen (FIV) des Landesbetriebs Hessen-Forst in Gießen. Nach der Fusion des forstlichen Versuchswesens zu einer Dreiländeranstalt übernahm er 2006 in der Leitung des Landesbetriebs Hessen-Forst in Kassel Koordination und Controlling der mittelfristigen Planung (Forsteinrichtung) der betreuten Forstbetriebe und Naturschutzdaten. Gerade in diesen letztgenannten Funktionen hat sich Volker Grundmann mit den Vätern der mitteleuropäischen Urwaldforschung und in besonderer Weise mit der Buche in Hessen sowie deren Wiederausbreitung nach der Eiszeit befasst. Er war u.a. forstlicher Ideengeber des Urwaldmodells „Before“ der Uni Marburg und des Umweltfor-schungszentrums Leipzig sowie für das regelmäßige hessische Buchenforum. Seit der Gründung des Nationalparks Kellerwald-Edersee 2004 leitet er dessen Forschungsbeirat. Dass Volker Grundmann ein ausgewiesener Kenner des gesamten Spektrums forstlicher Planung und Praxis und zudem von einem gesunden Menschenverstand geprägt ist, belegt seine Arbeit zur erfolgreichen Einführung eines neuen Verfahrens zur Erfassung von Schälschäden durch Rotwild (AFZ-DerWald Nr. 11/2009, S. 564 bis 567). Die Mitarbeiterschaft des Landesbetriebs Hessen-Forst wünscht ihm für den neuen Lebensabschnitt viele Jahre bei bester Gesundheit und hoffentlich mehr Zeit für die Familie, Reisen und seine fachbezogenen Leidenschaften.
Dr. Volker Grundmann i.R.
21. März 2010