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Dr. Michael Habermann
Dr. Michael Habermann
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Dr. Michael Habermann verlässt die NW-FVA

02. September 2018

Zum 1. September 2018 wechselte der Leiter der Abteilung Waldschutz der Nordwestdeutschen Forstlichen Versuchsanstalt, Ltd. Forstdirektor Dr. Michael Habermann, in die Niedersächsischen Landesforsten, um dort die Leitung des Forstamtes Oerrel zu übernehmen. Damit erfüllte er sich gegen Ende seiner Karriere seinen ursprünglichen Berufswunsch und kehrt zugleich in seine Heimat, die Lüneburger Heide, zurück.

Die Versuchsanstalt, die Ministerien und die forstliche Praxis aller Besitzarten in Niedersachsen, Hessen, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein verlieren mit ihm einen der führenden deutschen Waldschutzexperten, dessen herausragende Fachkompetenz auch immer wieder in zahlreichen Waldschutzgremien auf Bundesebene nachgefragt war.

Beginnend mit seinem Promotionsstudium 1990 am Institut für Forstzoologie der Universität Göttingen und seit 1995 als Sachgebietsleiter „Insekten“ und ab 2002 als Abteilungsleiter „Waldschutz“ an der Versuchsanstalt hat sich Dr. Habermann fast dreißig Jahre in großer fachlicher Breite und mit hohem Engagement mit dem Waldschutz gegen Schaderreger, ihre Überwachung, ihre Biologie, Ökologie und Populationsdynamik sowie der Entwicklung von Verfahren, Mitteln und Geräten zu ihrer Kontrolle und umweltfreundlichen Bekämpfung wissenschaftlich auseinandergesetzt. Der bei ihm ausgesprochen stark ausgeprägte Praxisbezug hat immer wieder Schaden von vielen Waldbesitzern abgewendet und wesentlich zum hohen Ansehen der NW-FVA in ihren Trägerländern beigetragen. Dabei kam ihm sein außerordentliches Organisationstalent zugute, das insbesondere bei großen Schadereignissen und luftfahrtgestützten Bekämpfungsaktionen zum Tragen gekommen ist. Bei der Entwicklung neuer Monitoringsysteme und Bekämpfungsverfahren hat er wichtige neue Impulse gegeben. Genannt seien an dieser Stelle die von ihm und seinem Team entwickelten Pheromonfallen, Fangholzhaufen, Polterschutznetze, das TriNet-Fangsystem oder das Waldschutzmeldewesen.

Vermittler zwischen Wissenschaft und Praxis

Der Wissenstransfer war für Dr. Habermann immer ein besonderes Anliegen. Beginnend mit der Ausbildung und Prüfung des forstlichen Nachwuchses, den Dienstbesprechungen der Forstbetriebe und auf unzähligen Schulungen für Waldbesitzer hat er der Forstpraxis sein umfassendes Wissen vermittelt und auf für die Begrenzung und Eindämmung biotischer und abiotischer Risiken vorbereitet. Seine Fähigkeit, selbst komplizierte Sachverhalte sehr klar, verständlich und überzeugend darzustellen, spiegelt sich in zahlreichen Veröffentlichungen sowie in den regelmäßig erscheinenden, breit gestreuten Waldschutz-Infos aus seiner Feder wider, mit denen er die forstliche Praxis über Jahre hinweg auf dem Laufenden gehalten hat. Seine inhaltlich und didaktisch mitreißenden Vorträge werden vielen in Erinnerung bleiben, ebenso wie seine Bereitschaft, in Diskussionen klar, standhaft und gut begründet Position zu beziehen und um der Sache willen keiner Auseinandersetzung auszuweichen. Dabei ist er oft bis an die Grenzen seiner eigenen Belastbarkeit gegangen, manchmal hat er sie sogar überschritten.

Zum Abschied von der Versuchsanstalt bedankt sich Prof. Dr. Hermann Spellmanne für sein vorbildliches berufliches Engagement, seinen unermüdlichen Einsatz für seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie die fachlich wie menschlich sehr gute, vertrauensvolle Zusammenarbeit.

Für die neue Aufgabe als Forstamtsleiter wünschen ihm die Kolleginnen und Kollegen der Nordwestdeutschen Forstlichen Versuchsanstalt weiterhin die erforderliche Kraft, berufliche Erfüllung und vor allem eine stabile Gesundheit.

H. Spellmann/NW-FVA