Nach über 31 Jahren ging Dr. Christoph Abs Ende August in den Ruhestand.
Der 65-Jährige hat sein Hobby zum Beruf gemacht und kennt den Wald wie seine Westentasche nicht nur seinen eigenen Forstbetrieb im Norden von Rheinland-Pfalz oder die zehn Naturerbeflächen der gemeinnützigen Tochter der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), der DBU Naturerbe GmbH, für die er bis heute als Flächenbetreuer arbeitet.
Nach Geografiestudium und Promotion an der Universität Bonn wurde Abs 1984 Geschäftsführer der Stiftung „Wald in Not“. Gemeinsam mit dem damaligen Vorstandsvorsitzenden der Stiftung und ehemaligen Ministerpräsidenten Dr. Bernhard Vogel baute er die Stiftung „Wald in Not“ in Bonn auf. Finanziert aus Spenden konnte sie Projekte fördern, um die Ursachen der Waldschäden zu bekämpfen. Ebenfalls unterstützte die Stiftung das Wiederaufforsten geschädigter Flächen. Dabei arbeitete Abs mit forstlichen Forschungseinrichtungen und Forstverwaltungen zusammen. Sein Grundsatz lautete dabei stets „Wald vor Wild“.
Angeregt durch die Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Peter Burschel von der Universität München widmete sich die Stiftung Ende der 1980er Jahre dem Thema „Treibhauseffekt und Wald“. Die Bedeutung des Waldes als Kohlenstoffspeicher war Anlass für die Stiftung, Projekte zur Waldvermehrung zu unterstützen. Wichtig war es Abs, über entsprechende aktuelle Themen zu informieren: Insgesamt 18 Broschüren veröffentlichte er während seiner Stiftungstätigkeit. Nach dem Mauerfall 1989 knüpfte Abs Kontakte zu den Kirchenforsten in Ostdeutschland und unterstützte auch dort Waldprojekte. In den 1990er Jahren drehten sich viele Projekte um den Klimawandel. So förderte die Stiftung Waldumbauprojekte mit dem Ziel, klimastabilere Mischwälder zu entwickeln.
Nach Auflösung der Stiftung Wald in Not 2008 führte er deren Projekte im Rahmen seiner Tätigkeit für die DBU Naturerbe GmbH fort. Zudem kümmerte er sich als Flächenbetreuer um zehn der insgesamt 47 DBU-Naturerbeflächen.
Über 20 Jahre war der Vater von zwei Kindern Vorsitzender der Bezirksgruppe Kottenforst des Waldbauernverbandes Nordrhein-Westfalen und vertritt diese in verschiedenen Gremien. Er ist Vorstandsvorsitzender der Forstbetriebsgemeinschaft Drachenfelder Ländchen (Nordrhein-Westfalen) und im Vorstand des Waldbauvereins Ahrweiler (Rheinland-Pfalz). Abs setzt sich besonders für seltene Baumarten ein, engagiert sich in der Interessengemeinschaft Edelkastanie und ist Geschäftsführer im Förderkreis Speierling.
Auch nach Eintritt in den Ruhestand wird der Wald Abs weiter beschäftigen: Sehr zur Freude der DBU-Tochter will er sich unter anderem weiter um die Belange der DBU-Naturerbefläche Wahner Heide kümmern. Sein Bonner Büro wird allerdings ab September nicht mehr besetzt sein. Wir danken Dr. Abs ganz herzlich für die jahrelange Betreuung unserer DBU-Naturerbeflächen. Wir verabschieden mit ihm einen Verfechter für den Wald und das Nationale Naturerbe. Sein Jahrzehntelanges Engagement wird in den Wäldern und bei den Menschen, mit denen er Projekte umgesetzt hat, Früchte tragen, betont der stellvertretende DBU-Generalsekretär, Prof. Dr. Werner Wahmhoff.