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6 Wildtiere im Ökosystem Wald
Wildtiere tragen durch ihre Lebensweisen zu seinem ökologischen Gleichgewicht in deutschen Wäldern bei.

Diese Aufgaben haben Wildtiere im Wald

06. Februar 2022

Wildtiere sind nicht nur Nutznießer eines nachhaltig bewirtschafteten Waldes. Als Gegenleistung tragen sie durch ihre Lebensweisen zu seinem ökologischen Gleichgewicht bei. Welche Aufgaben erfüllen die fleißigen Waldbewohner?

Die Waldschutzorganisation PEFC Deutschland e. V. illustriert diese Wechselwirkung anhand einer Auswahl von Waldtieren. Diese erfüllen besondere Aufgaben in heimischen Wäldern.

Waldbewirtschaftung sichert ökologisches Gleichgewicht

Beim Spaziergang bleiben die meisten Lebewesen den Waldbesuchenden verborgen. Ob im Laub, unter umgestürzten Bäumen, im Bau oder im Erdreich – gut versteckt, wimmelt es vor Leben im Wald. Jedes Tier habe eine wichtige Funktion als Bestandteil dieses Ökosystems, schreibt der Verein. Solange das System artenreich und ausgeglichen ist, stehen die Chancen gut, dass es auch stabil bleibt. Daher sei es wichtig, mit nachhaltiger Forstwirtschaft dieses Gleichgewicht zu erhalten. PEFC setzt sich in Deutschland für dieses Gleichgewicht ein und stellt einige der wichtigsten heimischen Tierarten mit ihrer Bedeutung für den Wald vor.

Diese sechs Tiere helfen, den Wald gesund zu halten

  • Der Regenwurm. Die Anzahl der Bodenorganismen, die für den Abbau organischer Substanz und die Humusbildung im Boden verantwortlich ist, ist riesig. Gräbt man auf einem Quadratmeter Waldboden 50 cm in die Tiefe, kann man bis zu 1.000 Regenwürmer in dem Aushub finden. Regenwürmer gehören zu den effektivsten Zersetzern abgestorbener Pflanzen- und Tierreste. Sie graben bis zu acht Meter tiefe Gänge, lockern so den Boden und reichern ihn mit Nährstoffen an, wovon Mikroorganismen und Pilze profitieren.
  • Die Waldameise. Diese, in unseren Wäldern vor allem die Roten Waldameisen, sind gleich in vielerlei Hinsicht Nutztiere für den Wald. Sie reichern den Boden mit Nährstoffen an, lockern und durchmischen ihn und führen ihm Sauerstoff zu. Darüber hinaus verbreiten Waldameisen Samen. Einige Pflanzen, wie die Schneeglöckchen, locken die Ameisen sogar mit Nahrung an und sichern sich den Weitertransport ihrer Samen. Schließlich sind Ameisen auch eine wichtige Nahrungsquelle für eine Vielzahl von Vögeln, insbesondere für den Schwarzspecht, und damit Teil des Nahrungsnetzes.
  • Der Ameisenbuntkäfer. Diese Käferart verdankt ihrem Namen der schwarz-weiß-gelben Zeichnung ihres Körpers sowie ihrer ameisenartig schnellen Fortbewegung am Waldboden. Sie und ihre Larven sind sehr nützlich für die Forstwirtschaft. Denn sie können pro Tag gleich mehrere der schädlichen Borkenkäfer vertilgen. Damit erfüllen sie in Wäldern mit hohem Nadelbaumanteil eine wichtige Funktion, auch wenn sie in den extremen Dürrejahren eine massenhafte Vermehrung der Schädlinge nicht verhindern konnten.
  • Der Eichelhäher. Eine der nützlichsten Vogelarten für den Wald ist der Eichelhäher. Er wird daher auch „Försterfreund“ genannt. Er trägt aktiv zur Erneuerung der Laubwälder bei, da er nicht nur Eicheln, sondern auch andere Nussfrüchte wie Bucheckern und Haselnüsse sammelt. Diese versteckt er im Wald für die kalte Jahreszeit. Werden die Verstecke von den Eichelhähern nicht wiedergefunden, können die Samen im Frühjahr auskeimen.
  • Das Eichhörnchen. Eine ähnliche Rolle bei der sogenannten Waldverjüngung wie der Eichelhäher spielt das Eichhörnchen. Das Nagetier sammelt vor dem Winter seine Nahrung, vor allem Nüsse und Samen, und vergräbt diese. Da auch das Eichhörnchen nicht alle Verstecke wiederfindet, können im Frühling aus den gebunkerten Vorräten wieder neue Forstpflanzen entstehen.
  • Der Rotfuchs. Der schlaue Fuchs ist in den Regionen, in denen es den Luchs und Wolf noch nicht wieder gibt, Deutschlands größtes Raubtier. Zusammen mit anderen Beutegreifern, beispielsweise dem Dachs oder dem Marder, ist er der Gesundheitspolizist des Waldes. Da er in erster Linie kranke und körperlich schwache Tiere erbeutet, hält er die Populationen der Beutetiere gesund. Mit dem Reißen von Rehkitzen verhindert er eine zu hohe Wilddichte.
  • Biologische Vielfalt in deutschen Wäldern

    Die PEFC-Standards für nachhaltige Waldbewirtschaftung setzen auf die Erkenntnisse der wissenschaftlichen Forschung, insbesondere der Naturwaldforschung. Gesunde und artenreiche Wälder sollen in Zukunft ihre Ökosystemleistungen erbringen können, indem sie den Rohstoff Holz liefern, CO2 binden, Wasser filtern und als Erholungsort dienen.

    Quelle: PEFC