Aktualisiert: 9. April 2023
ThüringenForst berichtet, warum Waldameisen für Wald und Forstleute von großer Bedeutung und nicht – wie manch einer vermuten mag – schädlich sind. Sie sind Teil des Nahrungsnetzes im Waldökosystem und lassen sich mit einfachen „Handgriffen“ im Ökosystem schonen.
Darum sind Ameisen wichtig für den Wald
Ameisen seien kleine Baumeister, deren Arbeit vor allem Waldböden verbessert. Sie durchmischen und lockern die Böden und reichern sie mit Nährstoffen wie auch Sauerstoff an. So versickere auch Regenwasser leichter. Ameisen fördern damit auch das Wachstum von Bäumen. Sichtbar werden die positiven Aspekte, indem Bäume, die in der Nähe von Ameisennestern wachsen, häufiger blühen und mehr Samen produzieren. Auch die Samen können durch Ameisen noch verbreitet werden, ein weiterer positiver Aspekt für den Wald. Unsichtbar bleibt hingegen der Großteil der Baukunst von Ameisen: Ähnlich wie ein Eisberg, ist nur ein kleiner Teil des Gebildes an der Oberfläche zu sehen.
Ameisen sind auch Teil des Nahrungsnetzes im Wald. Zum Opfer fallen sie beispielsweise Spechten, Dachsen oder Wildschweinen. Als Jäger anderer Insektenarten regulieren Ameisen u. a. aber auch die Borkenkäferpopulation in einem ha Umkreis ihres Baus, so ThüringenForst. Forstschädlinge wie Eichenwickler, Schwammspinner oder Eichenprozessionsspinner werden außerdem an Brut und Königin der Ameisen verfüttert. Besonders jetzt im Frühjahr erfüllen Ameisen also wichtige Aufgaben für Wald und Forstleute.
So schützt die Forstwirtschaft Waldameisen
„Forstleute haben die herausragende ökologische Rolle der Waldameisen schon im 19. Jh. erkannt, insbesondere in Bezug auf die Regulation von Schadinsekten. Der Schutz der Waldameisen ist deshalb geradezu traditionell ein forstliches Thema“, sagt Volker Gebhardt, Vorstandssprecher der ThüringenForst-AöR.
Ameisen sind anfällig für Störungen. Aber: „Mit ein wenig Aufmerksamkeit im täglichen forstbetrieblichen Handeln können Waldameisen nicht nur geschützt, sondern auch gefördert werden“, ergänzt Gebhardt. So entfernen Forstleute Äste oder Bäume, um Ameisenbauten genügend Licht zu sichern. Bei der Holzernte und im Wegebau wird außerdem Rücksicht auf Ameisenvölker genommen.