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Der Stammholzanteil an der Holzernte in der Schweiz sinkt stetig, dafür steigt der Energieholzanteil
Der Stammholzanteil an der Holzernte in der Schweiz sinkt stetig, dafür steigt der Energieholzanteil

Die Schweizer ernten mehr Holz – und immer mehr landet im Ofen

26. Juli 2023
Die Schweizer Holzernte belief sich 2022 auf 5,2 Mio. Fm – ein Anstieg von 4 % im Vergleich zu 2021.
In der Schweiz wurde 2022 4 % mehr Holz geerntet als im Vorjahr. Das Plus ist markant, beim Stammholz sind es+4 %, beim Energieholz +7 %. Sie sind die beiden wichtigsten Sortimente.
Die Energiekrise, die Nachfrage nach Bauholz und die daraus resultierenden steigenden Verkaufspreise für Holz haben auch private Waldbesitzer auf den Plan gerufen, die einen günstigen Markt für Stamm- und Energieholz vorfanden. Dies geht aus der Forststatistik des Bundesamtes für Statistik (BFS) sowie dem forstwirtschaftlichen Testbetriebsnetz des Bundesamtes für Umwelt (BAFU) hervor.

Immer weniger Stammholz

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Holzsortimente_Schweiz
Der Stammholzanteil nimmt ab, dafür steigt der Energieholzanteil

Die Schweizer Holzernte belief sich im Jahr 2022 wurden 5,2 Mio. Fm, ein Plus von 200.000 Fm oder 4 % gegenüber dem Vorjahr. Dies ist die vierte Zunahme in Folge seit 2018.

Das Volumen an Sägerundholz betrug 2,6 Mio. Fm, 4 % mehr als 2021. Das macht rund die Hälfte der Holzernte aus. Im langjährigen Vergleich zeigt sich, dass der Anteil Stammholz an der gesamten Holzernte um knapp 20 Prozentpunkte abgenommen hat. Im Jahr 2002 lag er noch bei 70 %.
In allen Forstzonen wurde 2022 etwas mehr geerntet als im Vorjahr, wobei der Anstieg in den Alpen und Voralpen mit je + 8% am stärksten ausfiel.

Zwei Drittel Nadelholz

3,5 Mio. Fm oder zwei Drittel der Holzernte waren Nadelholz und 1,7 Mio. Fm Laubholz. Dieses Verhältnis hat sich praktisch nicht verändert (69% zu 31%). Während Nadelholz mengenmäßig stabil blieb, nahm das Laubholz um 11 % zu. Fast drei Viertel des Laubholzes (74 %) wurde für Energiezwecke verwendet.
Das Volumen von Industrieholz ging im Vergleich zum Vorjahr markant zurück (-12 %) und sein Anteil an der gesamten Holzernte fiel im Berichtsjahr unter die 10 %-Marke. Diese Entwicklung kann teilweise der Erhöhung der Nachfrage nach Energieholz geschuldet.

Energieholzmenge verdoppelt

2022 wurden 2,1 Mio. Fm Energieholz geerntet, was einer Zunahme von mehr als 7 % gegenüber dem Vorjahr entspricht. Energieholz ist somit das zweitwichtigste Sortiment und macht über 40 % des gesamten Holzeinschlags aus. In den letzten 20 Jahren hat sich sein Anteil beinahe verdoppelt.
Die zunehmende Bedeutung des Energieholzes ist mit der steigenden Zahl von Holzfeuerungen und der Energiekrise in Verbindung zu setzen. 1,3 Mio. Fm oder 62 % des Waldenergieholzes bestanden im Berichtsjahr aus Hackschnitzeln, ihr Anteil sinkt seit 2020 leicht. Stückholz wird immer beliebter und nimmt seit 2020 stetig zu. Dies könne als Antwort auf die unsichere Energieversorgung und die steigenden Energiepreise verstanden werden, erklärt das BFS.

Steigende Holzpreise locken private Waldbesitzer

Die Waldfläche der Schweiz verteilte sich im Jahr 2022 auf 71 % öffentlichen und 29 % privaten Grund, genau wie im Jahr zuvor. Die Holzernte im Privatwald stieg gegenüber 2021 knapp 10 % auf 1,97 Mio. Fm. Eine wichtige Rolle spielte dabei wohl der Anstieg der Holzpreise. Vor allem Stammholz (+11 %) und Energieholz (+12 %) wurden genutzt. Die Holzernte in den öffentlichen Wäldern blieb im Vergleich zum Vorjahr praktisch konstant.
Quelle: BFS