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Der DHWR warnt davor, in der Energiekrise auf den nachhaltigen Brennstoff Energieholz zu verzichten. Die derzeitige politische Kampagne gegen Holz als Energieträger sei ideologisch getrieben.
Der DHWR warnt davor, in der Energiekrise auf den nachhaltigen Brennstoff Energieholz zu verzichten. Die derzeitige politische Kampagne gegen Holz als Energieträger sei ideologisch getrieben.
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DFWR: „Nachhaltige Holzenergie stärker berücksichtigen!“

22. Oktober 2022
Der Deutsche Forstwirtschaftsrat (DFWR) äußert sich besorgt über die aktuelle Energie- und Wirtschaftspolitik anlässlich der deutschen und europäischen Beratungen zur künftigen Beschaffung von Energie.

DFWR-Präsident Georg Schirmbeck sagte, ohne die Nutzung sämtlicher verfügbarer und bezahlbarer Möglichkeiten der Energieversorgung werden die Energiepreise nahezu grenzenlos weiter ansteigen. Er sehe die Bedrohung einer Verarmung breiter Bevölkerungsschichten und schwerer wirtschaftlicher Verwerfungen, letztlich auch mit langfristig weitreichenden Konsequenzen für den Klimaschutz und damit für den Erhalt unserer Wälder.

Holzenergie Rückgrat der Wärmewende

Einem der wichtigsten erneuerbaren Energieträger hätten die Bundesregierung und eine Handvoll EU-Abgeordneter aus ideologischen Beweggründen den Kampf angesagt. Das sei in der derzeitigen Situation unverantwortlich. Nachhaltig und lokal erzeugte Holzenergie bilde das Rückgrat der Wärmewende, sichere eine flexibel steuerbare Energiebereitstellung und sei unter strikter Einhaltung des Grundsatzes forstlicher Nachhaltigkeit sogar als CO2-neutral anzusehen.

Vor dem Hintergrund einer immer wahrscheinlicheren Energie- und Wirtschaftskrise in Deutschland und ganz Europa gilt es, eine nach Auffassung des DFWR-Präsidenten Georg Schirmbeck sozial tragfähige, sachbasierte Politik ohne Ideologie, aber dafür umso mehr mit gesundem Realitätsbezug und parteienübergreifender Kompromissbereitschaft zu finden.

„Scheitert Deutschland mit seinem Projekt der Energiewende, so verpasst die aktuelle Bundesregierung auch dem Klimaschutz und damit den Wäldern, einem Drittel Deutschlands, einen Dämpfer mit Wumms.“, so Schirmbeck.

Holzenergie hat herausragende Stellung

Schon heute liefere der ländliche Raum Wärme aus Holz in jedes achte Wohnzimmer in ganz Deutschland. „Wir Forstleute verpflichten uns seit Jahrhunderten dazu, dieses Holz nach ökologischen, ökonomischen und sozialen Gesichtspunkten nachhaltig zu gewinnen, sind Vorreiter in Sachen Ressourceneffizienz, Natur- und Klimaschutz.“

Wachse hierzulande weiterhin mehr Holz nach, als genutzt wird, leiste Holzenergie nicht nur einen unverzichtbaren Beitrag für eine sichere und vor allem für die Bevölkerung bezahlbare Wärmewende, sondern besteche auch noch mit herausragender Klimafreundlichkeit, erläuterte Schirmbeck. Holzenergie aus nachhaltiger Forstwirtschaft nehme in der Wärmewende unter den erneuerbaren Energieträgern mit einem Anteil von 77 % eine herausragende Stellung ein.

Ressourceneffizienz steigern

Natürlich müsse man darüber reden, wie die Ressourceneffizienz der Holznutzung im Interesse des Klimaschutzes weiterzuentwickeln sei, z. B. durch eine Verlängerung des Lebensweges von Holzprodukten, Kreislaufwirtschaft und durch Innovationen in der stofflichen und energetischen Holzverwendung. Aber zur Wahrheit gehöre auch, dass Energieholz im Wesentlichen aus Abfall- und Reststoffen gewonnen werde.

Darüber hinaus sei es ohnehin nicht im Interesse von Waldbesitzenden Holz, welches für höherwertige Verwendungen geeignet sei und damit auch bessere Preise erziele, als Brennstoff zu veräußern.

Im Waldumbau hin zu klimaresilienten Mischwäldern falle durch Pflegeeingriffe in nächster Zeit ohnehin vermehrt Schwachholz der jungen Waldgeneration an, dass sich vielfach nur als Energieholz sinnvoll verwendet lasse.

Schirmbeck: „Mehr Pragmatismus, weniger Ideologie“

Schirmbeck fordert deshalb mit Blick auf eine seit Wochen anhaltende Kampagne von politischen Akteuren und Nichtregierungsorganisationen gegen die Nutzung von Holz als regional verfügbaren, klimafreundlichen Energieträger eindringlich, dass wieder mehr Ideologiefreiheit, Pragmatismus und Kompromissbereitschaft von den politisch verantwortlichen Entscheidungsträgern in Deutschland und in Europa geübt wird.

DFWR