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Bild aus der Pressekonferenz des ifo Instituts zur Konjunkturprognose Frühjahr 2023: Dr. Clemens Fuest und Dr. Timo Wollmershäuser analysieren die wirtschaftliche Lage.
Bild aus der Pressekonferenz des ifo Instituts zur Konjunkturprognose Frühjahr 2023: Dr. Clemens Fuest und Dr. Timo Wollmershäuser analysieren die wirtschaftliche Lage.

Deutsche Wirtschaft stagniert 2023

23. März 2023
Das ifo Institut hat vor einigen Tagen seine Konjunkturprognose für die Jahre 2023 und 2024 bestätigt. Demnach wird die Wirtschaftsleistung in diesem Jahr in etwa auf der Höhe des Vorjahres verharren (-0,1 %).

Während die Wirtschaft in den verbrauchernahen Branchen unter der hohen Inflation leidet und schrumpft, wird die Industriekonjunktur das Wachstum stützen. Im kommenden Jahr dürfte die Wirtschaft dann kräftiger zulegen, um 1,7 %.

Inflation lässt nach

„Nach einem weiteren Rückgang des Bruttoinlandsprodukts um 0,2 Prozent im ersten Quartal wird sich die Konjunktur im weiteren Verlauf wieder erholen. Spätestens ab Jahresmitte werden steigende Reallöhne die Binnenkonjunktur stützen“, sagt ifo Konjunkturforscher Timo Wollmershäuser.

Neben spürbaren Tariflohnanstiegen tragen hierzu auch allmählich sinkende Inflationsraten bei. Der Gipfel der Inflation sei erreicht. Im Durchschnitt des Jahres 2023 dürfte die Rate mit 6,2 % bereits niedriger sein als im vergangenen Jahr. Im Jahr 2024 werden sich die Raten dann normalisieren und die Inflation 2,2 % erreichen, fügt er hinzu. Sinkende Energiepreise und eine allmähliche Auflösung der Lieferschwierigkeiten in der Industrie seien die Ursachen dafür.

Arbeitslosenquote sinkt

Die konjunkturelle Schwäche wird die Erholung auf dem Arbeitsmarkt in diesem Jahr etwas verlangsamen. Der Anstieg der Arbeitslosen um knapp 50.000 Personen geht dabei vor allem auf ukrainische Staatsbürgerinnen und -bürger zurück, die im Prognosezeitraum allmählich in den Arbeitsmarkt integriert werden.

Bereits im kommenden Jahr dürfte die Arbeitslosenquote daher wieder auf 5,1 % sinken, nach 5,4 % in diesem und 5,3 % im vergangenen Jahr.

Staatshaushalt erholt sich

Der Staatshaushalt wird in diesem und im kommenden Jahr mit 1,3 % bzw. 0,3 % der Wirtschaftsleistung im Minus bleiben. Allerdings fällt das staatliche Finanzierungsdefizit deutlich geringer aus als noch im Dezember erwartet.

Insbesondere wurden die Ausgaben, die für die staatlichen Energiepreisbremsen veranschlagt wurden, um insgesamt gut 35 Mrd. € herabgesetzt, weil aus heutiger Sicht die Beschaffungspreise für Strom und Gas im Prognosezeitraum niedriger sind als erwartet.

Der Leistungsbilanzsaldo wird bis zum Jahr 2024 wieder auf 5,9 % der Wirtschaftsleistung steigen, nachdem er im vergangenen Jahr als Folge der kräftigen Verteuerung der Importe vorübergehend auf 3,8 % gesunken war.

Quelle: ifo Institut