Stefan Scharfe und Lukas Steingässer, beide Studenten an der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE), pflanzen einen Miniwald auf einer Wiese in Brandenburg. Die Idee: Mit diesem schnell wachsenden Mikrohabitat einen Beitrag zum Klimaschutz leisten, der für andere leicht nachahmbar ist.
Gemeinsam mit 25 Freiwilligen wollen Lukas Steingässer und Stefan Scharfe verschiedene heimische Gehölze auf eine Fläche von 800 Quadratmetern in Zichow (Uckermark, Brandenburg) bringen. In diesem Frühjahr soll es losgehen. Geplant sind 27 verschiedene Arten mit zirka 3.000 Gehölzen anzupflanzen und so in kürzester Zeit ein möglichst strukturreiches, dem Standort angepasstes Waldökosystem zu erschaffen.
Das Vorbild: Akira-Miyawaki-Methode
Vorbild für diesen „Wald der Vielfalt“, wie die Studenten das Projekt nennen, ist die Methodik des japanischen Biologen Akira Miyawaki. Seine Idee ist es, vor allem in urbanen Räumen auf Flächen, die mindestens so groß wie ein Tennisplatz sind, kleine Habitate anzulegen, die einen Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt, der Verbesserung der Luftqualität sowie der Wasserhaltekapazität des Bodens leisten.
In der Vergangenheit hat Miyawaki bereits Kompensationsprojekte in Form von „Tiny Forests“ erfolgreich umsetzt. „Innerhalb von drei Jahren entstanden so kleine Wälder im städtischen Raum, diese Systeme tragen sich nun selbst und benötigen kaum Pflege“, erklärt Lukas Steingässer, der zur Akira-Miyawaki-Methode eine Bachelorarbeit schreiben wird, in die seine Erfahrungen aus Zichow einfließen werden.
Unterstützung für den „Wald der Vielfalt“
In Zichow werden schon bald die ersten Arbeiten beginnen. Zunächst wird auf der Fläche humusartige Biomasse eingebracht, um die Wasserhaltekapazität des Bodens zu verbessern. Zur Finanzierung der Pflanzaktion und der anschließenden Hege läuft noch bis zum 18.2.2020 eine Crowdfunding-Aktion.