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Symbolbild für das Hummelsterben unter Linden
Wenn nichts mehr blüht, verhungern Hummeln schnell. Dem Hummelsterben im Spätsommer kann jedoch aktiv entgegengewirkt werden.

Dem Hummelsterben rechtzeitig entgegenwirken

09. Juni 2022

Unter spätblühenden Linden kommt es regelmäßig zu einem Hummelsterben. Wie entsteht dieses auffällige Phänomen in den Sommermonaten? Und wie kann dem entgegengewirkt werden? Das Geheimnis um das Hummelsterben ist bereits gelüftet, entgegengewirkt werden muss dennoch.

Das Hummelsterben ist meist im Spätsommer unter Linden zu beobachten. Bereits jetzt kann dem entgegengewirkt und erschöpften Hummeln geholfen werden. Die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) sowie der NABU geben Tipps, wie das geht.

So kommt es zum Hummelsterben unter Linden

Bereits in den Neunzigerjahren konnte wissenschaftlich widerlegt und ausgeschlossen werden, dass Hummeln durch eine Vergiftung an den Linden sterben. Stattdessen erkannte man, dass die Bestäuber verhungern. Da Hummeln im Gegensatz zu anderen Bienen kaum Nahrungsvorräte anlegen, sind sie im Sommer bis Spätsommer bereits erschöpft und auf der Suche nach Nektar, beschreibt die Bayrische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF) in dem Beitrag „Linden als Bienenweide“. Die Linde verströme auch zum Ende ihrer Blüte noch einen Duft, der die Hummeln anzieht. Finden sie dort keine ausreichende Nahrung mehr vor, verhungern sie. Da alternative Nahrungsquellen vielerorts fehlen, sind unter Linden dann viele verhungerte Hummeln zu finden.

Damit Hummeln im Spätsommer noch andere Nahrungsquellen aufsuchen können, braucht es daher Pflanzenvielfalt in Gärten und Parks.

Pflanzen gegen das Hummelsterben

Die SDW empfiehlt in einer aktuellen Meldung, dem Hummelsterben in den eigenen Gärten entgegenzuwirken. Aufgerufen seien aber auch Gemeinden, Parkanlagen und Grünstreifen möglichst vielfältig zu gestalten.

In der Umsetzung bedeute dies, rechtzeitig nektarreiche, spätblühende Wildpflanzen auszusähen und nicht nur reine Ziergewächse zu pflanzen. Und die Auswahl sei groß: Lavendel, Efeu, Heide, Klee- und Malvenarten sowie das Büschelschön seien Beispiele für hummelfreundliche Pflanzen. Der Nabu nennt außerdem die Bartblume und die Kugeldistel als mögliche Nahrungsquellen der Hummel.

Erste-Hilfe für die Hummel

Eine schnelle Sofortmaßnahme gegen das Hummelsterben sei es außerdem, den Rasen wachsen zu lassen – ein Tipp, der in jedem Garten Arbeit spart.

  • Die Kolleginnen und Kollegen von Kraut und Rüben haben weitere Futterpflanzen für Hummeln zusammengetragen.
  • Bei den Kolleginnen und Kollegen der Bienen und Natur ist außerdem beschrieben, wie sich Hummeln händisch füttern lassen.
  • Quellen: SDW, NABU, LWF