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1. Platz: Birken im Eispanzer vor dem Ortsteil Mittelrode in Springe in Niedersachsen
1. Platz: Birken im Eispanzer vor dem Ortsteil Mittelrode in Springe in Niedersachsen

BUND kürt Allee des Jahres 2021

23. Oktober 2021

Anlässlich des Tages der Allee am 20. Oktober kürte der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) die „Allee des Jahres 2021“. Aus über 200 Einsendungen eines bundesweiten Fotowettbewerbes wählte eine Jury das Bild „Birken im Eispanzer“ von Günther Wall zur diesjährigen Gewinnerallee.

Damit wurde erstmalig ein Winterbild zur Allee des Jahres gewählt. Alleen seien zu jeder Jahreszeit malerisch, doch im Winter ergebe sich durch die unbelebte Landschaft ein besonders reizvoller Gegensatz, begründete die BUND-Jury ihre Entscheidung. Die fotografierten Birken im Eispanzer bildeten besonders in einer ausgeräumten Landschaft ein starkes Motiv. Die Allee sei gerade hier eine wertvolle Verbindung zwischen Biotopen.

Die Gewinner des Wettbewerbs „Allee des Jahres 2021“

Die Gewinnerallee liegt in diesem Jahr in Niedersachen. Kurz vor dem Ortsteil Mittelrode in Springe zieht sich die 600 m lange Birken-Allee mitten durch die großen Ackerschläge. Katharina Dujesiefken, BUND-Alleenexpertin: „Die Allee zeigt beispielhaft, dass in einer Landschaft, die durch große landwirtschaftliche Flächen geprägt ist, Alleen ein beeindruckendes und als wichtiger Lebensraum und Nahrungsstätte für viele Arten ein besonders wichtiges Landschaftselement sind. Außerdem gehören sie zu unserem Kulturgut und begeistern die Menschen in allen Bundesländern.“

1. Platz: Birken im Eispanzer vor dem Ortsteil Mittelrode in Springe in Niedersachsen

Gewinner-Fotograf Günther Wall sagte über sein Foto: „Ich war begeistert von dieser verwunschenen Landschaft. Der Rauhreif auf den Bäumen mit dem strahlend blauen Himmel im Hintergrund waren wie ein Phänomen. Wie froh war ich, dass ich meine Kamera griffbereit hatte.“

Die Jury hat neben den drei ersten Plätzen auch einen Sonderpreis für eine Park-Allee vergeben. Die Gewinnerfotos zeigen sowohl Alleen in der Stadt als auch in der offenen Landschaft. Sie zeigen junge und alte Alleebäume, außerdem stammen die Alleen auf dem Siegertreppchen aus vier verschiedenen Bundesländern.

Platz zwei gewann das Bild „Allee aus Amerikanischen Roteichen bei Drönnewitz in Mecklenburg-Vorpommern“ von Karsten Kriedemann. Diese Allee liegt inmitten von Wiesen und Weiden, die Eichen entlang des Weges scheinen wie gemalt. Sie bilden einen vollständigen Tunnel und werfen Schatten auf die Weide. Die Nutzung der Kulturlandschaft und der Erhalt der Natur gehen Hand in Hand, Weidetiere beleben das Bild.

2. Platz: Allee aus Amerikanischen Roteichen bei Drönnewitz in Mecklenburg-Vorpommern

Den dritten Platz belegte das Bild „Allee bei Stolpen in Sachsen“ von Dirk Ehrentraut. Beim Betrachten dieses herrlichen Landweges, gesäumt von einer Kirschbaum-Allee in voller Blüte, scheint man das Summen der Insekten zu hören. Obstbaum-Alleen bieten Lebensraum und Nahrung für zahlreiche Arten. Besonders im Alter bieten sie wertvolle Höhlenbäume für Vögel und Fledermäuse.

Platz 3: Allee bei Stolpen in Sachsen

Das Bild von Waltraud Friebe mit dem Titel „Platanen-Allee Nizza“ erhielt einen Sonderpreis in der Kategorie Park. Es zeigt eine Allee in der Anlage Nizza in Frankfurt am Main. Platanen sind sehr gute Stadtbäume. Sie sind genügsam in ihrem Wasseranspruch und spenden viel Schatten. Diese Platanen-Allee bietet in der Großstadt Frankfurt eine grüne Oase in der Stadt und Kühlung an besonders heißen Tagen.

Sonderpreis: Platanen-Allee Nizza

Engagement für mehr Alleen

Alleen prägen seit mehreren Jahrhunderten den ländlichen Raum in allen Teilen Deutschlands. Als Obstbaum-Alleen dienen sie bis heute beispielsweise der bäuerlichen Versorgung mit Obst. Gleichzeitig schützen sie vor Sonne und Wind und dienen Wandernden als Orientierung. Sie gehören zum Kulturgut. Seit etwa 50 Jahren ist ein enormer Schwund nicht zu übersehen. Alleen brauchen Pflege, abgestorbene Bäume müssen ersetzt werden. Der BUND fordert deshalb, wieder gezielt Alleen anzupflanzen.

Quelle: Katharina Dujesiefken/BUND