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Ein Mischwald mit Ober- und Unterstand
Ein strukturreicher vitaler Mischwald bringt die größten Ökosystemleistungen hervor.

Briefmarke „Wald ist Klimaschutz“ vorgestellt

10. Oktober 2021

Der Deutsche Forstwirtschaftsrat (DFWR) hat in Berlin die neue Sonderbriefmarke mit dem Titel „Wald ist Klimaschutz – Gefahren des Klimawandels“ vorgestellt. Mit dieser Briefmarke soll auf die Leistungen und Gefahren der Wälder aufmerksam gemacht werden.

Das sogenannte Sonderpostwertzeichen ist auf DFWR-Initiative entstanden und nimmt Bezug auf das Multitalent und den Klimaschützer „Wald“. „Dem Ökosystem Wald kommt in der menschengemachten Klimakrise eine Schlüsselfunktion zu“, sagte DFWR-Präsident Georg Schirmbeck. „Waldbewirtschaftung und Holzverwendung verbessern die Treibhausgasbilanz in Deutschland derzeit um etwa 14 Prozent.“

Wie wirkt der Wald als Klimaschützer?

Lokal schützt er Boden und Wasser, reinigt die Luft und kühlt im Sommer. Auf größerer Ebene bzw. global gesehen speichern Wälder zudem CO2 aus der Luft beim Wachstum des Holzes und in den Waldböden. Holz bindet pro Kubikmeter durchschnittlich fast eine Tonne CO2. Dieser Klimaschutzeffekt kommt insbesondere durch den Holzeinschlag im Rahmen der nachhaltigen Forstwirtschaft und der langfristigen Verwendung von verarbeiteten Holzprodukten zum Tragen. Kohlendioxid wird so über einen längeren Zeitraum fixiert und erst bei der Verbrennung oder der natürlichen Zersetzung wieder freigegeben. Somit tragen Wälder und die Holzverwendung zum globalen Klimaschutz bei. Indirekt trägt Holz außerdem zur CO2-Vermeidung bei, wenn es CO2-lastige Baustoffe wie Beton und Stahl ersetzt.

Wie bedroht die Klimakrise die Wirkungen der Wälder?

Langfristig kann der Wald nur bestehen, wenn seine Bäume alt werden können. Bäume sind ortsfest und können daher äußeren Einwirkungen und Gefahren nicht spontan ausweichen. Sie müssen sich also an neue Bedingungen anpassen oder gehen zugrunde. Für eine solche Anpassung benötigen komplexe Ökosysteme wie Wälder allerdings viele Generationen und damit Jahrhunderte. Die rasanten Klimaveränderungen bedrohen daher die Wälder ihre Wirkungen massiv. Forstleute unterstützen die Wälder daher bei ihrer Entwicklung und ergänzen die Keimlinge von Altbäumen gezielt mit inselförmigen Pflanzungen klimastabiler Baumarten wie zum Beispiel der Eiche.

Wie steht es in der Klimakrise um die Nachhaltigkeit?

Das Prinzip der Nachhaltigkeit ist schon über 300 Jahre alt und wurde 1713 zur Sicherung der Holzversorgung eingeführt. Lange Zeit bedeutete „nachhaltig“ zu wirtschaften, dass nur so viel Holz genutzt werden darf, wie gleichzeitig auch wieder nachwächst. Heute versteht man Nachhaltigkeit sehr viel umfassender und bezieht auch ökologische und soziale Aspekte ein.

Wie sieht der Wald der Zukunft aus?

Am besten sind mehrschichtige, struktur- und artenreiche Mischwälder mit einem ökologisch hochwertigen Waldrand, der nicht nur gegen Stürme schützt, sondern auch einen vielfältigen Lebensraum bietet. Das Wiederbewaldungskonzept NRW sieht vor, dass Mischwälder möglichst aus mindestens vier Baumarten auf den Schadflächen wachsen, wobei heimische Baumarten den Kern bilden. Zur Stabilisierung der Bestände und als Beitrag zur Erhöhung der Artenvielfalt, insbesondere für Insekten, wird die Anlage von Waldrändern unter Verwendung heimischer Baum- und Straucharten empfohlen.

Hintergrundinfos:

Das Sonderpostwertzeichen mit dem Nennwert von 80 Cent und einer Auflage von 3,5 Mio. Exemplaren trägt den offiziellen Titel „Gefahren des Klimawandels – Wald ist Klimaschutz“ und ist seit dem 7. Oktober im Verkauf erhältlich. Der Vorschlag des DFWR wurde durch eine Auswahlkommission am Bundesministerium der Finanzen (BMF) angenommen und technisch umgesetzt. Das Motiv stammt von der Berliner Künstlerin Constanze Hein.

Quelle: DFWR, Wald und Holz NRW

Quelle: Wald und Holz NRW