Image
Brennholzversteigerung in Schleswig-Holstein
Seitdem die Energiepreise stiegen

Brennholzversteigerung in Schleswig-Holstein

15. Juni 2010

Seitdem die Energiepreise stiegen, nimmt auch die Zahl der Selbstwerber zu, die im Wald eingewiesen werden müssen. Revierleiter Thomas Tiede von der Försterei Kellenhusen in Schlewig-Holstein war mit 250 Kunden in der Saison zwischen Dahme und Neustadt an die Grenzen des Machbaren gestoßen und reagierte mit einer Idee: Ende April versteigerte er in der Försterei Kellenhusen fertig aufgearbeitetes drei Meter langes Brennholz aus den Schleswig-Holsteinischen Landesforsten.

Vom Hochsitz aus im Bornholz bei Cismar hatte Revierleiter Thomas Tiede von der Försterei Kellenhusen in Schlewig-Holstein die rund 70 Bieter gut im Blick. Der Hammer sauste herunter und insgesamt 360 Raummeter geschlagenes Laubholz (Buche, Esche und Eiche) wechselte in der ersten Aktion dieser Art in den Landesforsten den Besitzer. Der Raummeter erzielte Preise zwischen 33 und 37 Euro.

Die Kunden, überwiegend ältere Ehepaare um die 60 Jahre,  freuten sich über die faire Preisbildung. Sie bevorzugten kleine Mengen von drei bis sechs Raummetern. Gut dreiviertel der Kunden hatten ihr Holz sonst selbst geschlagen und sparten sich nun den  anstrengenden Teil der Arbeit. Revierleiter Thomas Tiede freute sich besonders über die nachhaltig wirkende positive Resonanz in der Öffentlichkeit. Noch Wochen später wurde in der Region über die schöne Aktion geschnackt. Tiede sieht diese Arbeit an der Basis auch als Werbung weiterer Kunden für die Produkte aus den SHLF. Außerdem würden mehr Alternativen der Vermarktung für eine gesunde Preisentwicklung sorgen.

Einen gewissen Aufwand musste Tiede natürlich in die Vorbereitung der Auktion stecken. Ein Merkblatt für die Regeln und Holzlisten mussten angefertigt werden. Vieles davon kann er aber im nächsten Jahr wieder verwenden und er spart sich den Aufwand des Einweisens.  Zudem sind im Wald so weniger Arbeitskräfte unterwegs und es ist auch schnell wieder ruhig. Innerhalb von drei Wochen musste das am Wegesrand gelagerte Holz von den Käufern zersägt und abtransportiert sein. Tiede sah in der sinnvollen Veranstaltung die zudem auch noch Spaß machte, das Aufleben einer Tradition. In den Nachkriegsjahren waren sie gang und gäbe, danach heizte jeder mit Öl oder Gas.

»Landesweit werden im Jahr rund 40 000 fm Brennholz benötigt«, nennt Harald Nasse, Abteilungsleiter für Holzmarkt und neue Geschäftsfelder, aktuelle Zahlen. Das entspräche inzwischen einem Anteil von gut 20 Prozent an der jährlichen gesamten Holzernte der SHLF von 180 000 Fm.

SHLF