Angesichts des rasanten technischen Fortschritts, der alles möglich erscheinen lässt, stellt sich in vielen Branchen heute mehr denn je eine ethische Frage: Dürfen wir, was wir können? In AFZ-DerWald 7/2021 wird dieser Frage nachgegangen. Braucht die Forstbranche einen gemeinsamen Wertekanon?
Was sollte Menschen auszeichnen, die sich um Wald kümmern? Sie sollten vor allem in Zeitdimensionen denken, in denen sich Ökosysteme entwickeln. Konkret bedeutet das, dass sie lernen müssen, natürliche Waldentwicklungen vorauszusehen, die auf Eingriffe oder unterlassene Maßnahmen folgen. Dabei sind die Kosten im Falle von Eingriffen stets gegenwärtig, der Nutzen liegt mitunter in ferner Zukunft. Bei unterlassenen Maßnahmen ist es umgekehrt: Gegenwärtig entstehen keine Kosten, dafür können aber bereits getätigte Investitionen verloren gehen oder in ferner Zukunft werden Kosten verursacht.
Heute zu handeln für diejenigen, die noch nicht handeln können, ist das ethische Prinzip der Nachhaltigkeit. Es geht um die Vorsorge für die zeitlich Übernächsten, somit eine Ethik, die in unserer auf Kurzfristigkeit und Konsum orientierten Epoche völlig aus der Rolle bzw. Zeit fällt. Das Problem: Nachhaltigkeit ist zwar seit Jahrhunderten das Leitbild in der Forstwirtschaft, aber es wird bislang nur technisch-operativ vermittelt, auch nach außen.
Joachim Hamberger, Robert Staufer, Jörn Erler, Ulrich Schraml, Katharina Bauckmeier und Christian Ammer diskutieren in dem Beitrag „Ein hippokratischer Eid“ für Forstleute?“ in AFZ-DerWald 7/2021 die Frage, ob künftig ein Wertekanon, ein „hippokratischer Eid“, als persönliche und gesamtheitliche Orientierung für Absolventinnen und Absolventen von forstlichen Hochschulen gelten sollte.
Wenn Sie detailliertere Informationen dazu wünschen, finden Sie hierzu einen Artikel in der digitalen Ausgabe von AFZ-DerWald.