Ab Februar 2023 hat der Landesbetrieb Forst Brandenburg nach einem Erstaudit im Januar in der Landeswaldoberförsterei Groß Schönebeck mehr Waldflächen mit einer FSC-Zertifizierung. Nun ist der gesamte Landeswald des Landkreises Uckermark FSC-zertifiziert. Künftig wird auch FSC-zertifiziertes Holz durch den Landesbetrieb Forst Brandenburg vermarktet.
Im letzten Jahr wurden die FSC-zertifizierten Flächen bereits um 11.550 ha im Gebiet der Landeswaldoberförsterei Reiersdorf erweitert. 2024 werden Gebiete der Landeswaldoberförsterei Chorin im Landkreis Barnim mit weiteren rund 17.560 ha dazukommen. Dann wird ein FSC-Anteil von 22,1 % im Landeswald erreicht sein.
Die künftige Gebietskulisse beinhaltet den Landeswald im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin und im Nationalpark Unteres Odertal. Mit der zusätzlichen Zertifizierung nach dem FSC-Standard trägt das Land den naturschutzfachlichen Anforderungen in diesen sensiblen Großschutzgebieten Rechnung.
Nachhaltige Waldwirtschaft per Wald-Zertifizierung
Durch FSC-Standards wird festgelegt, welche ökologischen und sozialen Minimumstandards bei der Bewirtschaftung von Wäldern eingehalten werden müssen. Die Einhaltung dieser Standards wird jährlich durch unabhängige Prüfer (Zertifizierungsstellen) bei allen Waldbesitzerinnen und Waldbesitzern vor Ort überprüft. Der FSC stellt somit ein Warenzeichen zur Verfügung, an dem Verbraucherinnen und Verbraucher verantwortungsvolle und glaubwürdige Waldbewirtschaftung erkennen können. Nach diesem System sind etwa 13 % der deutschen Waldflächen zertifiziert.
Die Auswahl und Umsetzung von Bewirtschaftungsmaßnahmen, die im Landeswald ausgeführt werden, müssen den wirtschaftlichen, ökologischen und sozialen Zielen des Landesbetriebes Forst Brandenburg entsprechen und mit sämtlichen Prinzipien und Kriterien des FSC konform sein.
Waldbewirtschaftung: fair, ökologisch und ökonomisch
In Deutschland sind rund 1,44 Mio. ha Wald FSC zertifiziert. Der deutsche FSC-Standard definiert eine umweltgerechte, sozial verträgliche und ökonomisch sinnvolle Bewirtschaftung der Wälder in Deutschland. Wald soll als Ökosystem gesichert und dabei eine langfristige Nutzung von Holz sichergestellt werden. Arbeiten im Wald sollen sicher und fair durchgeführt werden. Als Vermarktungsinstrument soll das FSC-Siegel Waldbesitzerinnen und Waldbesitzern hierzu einen Anreiz liefern. Zugleich soll Betrieben der Forst- und Holzwirtschaft ermöglicht werden, ihre ökologische und soziale Verantwortung für den Erhalt der Wälder gegenüber der Öffentlichkeit und den Verbrauchern von Holzprodukten glaubhaft zu vermitteln.
Den Rahmen der FSC-Zertifizierung setzen die 10 Prinzipien und 70 Kriterien des FSC, die für alle Wälder der Erde gelten. Im Rahmen nationaler Prozesse werden Indikatoren und Möglichkeiten der Nachweisführung entwickelt, mit denen die FSC-Prinzipien und Kriterien in einem bestimmten Land überprüft werden. Das Ergebnis ist ein nationaler FSC-Standard, der an spezifische ökologische, wirtschaftliche und soziale Gegebenheiten angepasst ist.
Im FSC-zertifizierten Wald, wie auch im gesamten Landeswald Brandenburgs, werden künftig 10 % einer natürlichen Waldentwicklung überlassen. Damit leistet das Land einen bedeutenden Beitrag zur Erreichung der Wildnis-Zielstellung gemäß der Biodiversitätsstrategie des Bundes.
Weitere Informationen unter: forst.brandenburg.de