Angesichts der anhaltenden Diskussionen um die Wildschadensproblematik im Wald und auf landwirtschaftlichen Flächen kommt hierbei insbesondere der Entwicklung der Schalenwildstrecken eine besondere Bedeutung zu. Aus den vorliegenden Daten wird deutlich, dass auch weiterhin große Anstrengungen notwendig sind, um die vielerorts überhöhten Schalenwildbestände auf ein für die Land- und Forstwirtschaft verträgliches Maß zu reduzieren.
Im Jagdjahr 2010/2011 kamen in Brandenburg insgesamt 164334 Stück Schalenwild zur Strecke. Damit wurden fast 7000 Stück mehr gestreckt als im Vorjahr; nur in den Jagdjahren 2002 und 2008 war die Strecke noch höher. Das Streckenergebnis 2010/2011 liegt mit 17 % über dem Mittel der vergangenen 20 Jahren. Erreicht werden konnte es durch die Erhöhung der Schwarzwildstrecke (72505 Stück) um 20 % gegenüber dem Vorjahr. Bei den wiederkäuenden Schalenwildarten war die Strecke rückläufig.
Aus der Analyse zu den Unfallwildzahlen geht hervor, dass im Jagdjahr 2010/2011 insgesamt 11339 Stücken Schalenwild (davon 7982 Stück Rehwild, 2766 Stück Schwarzwild) auf Brandenburgs Straßen bei Unfällen getötet und statistisch erfasst worden sind.
Hinsichtlich der Wildschäden in der Land- und Forstwirtschaft werden für das Jagdjahr 2010/2011 als Gesamtsumme aller Feldschäden (Schäden im landwirtschaftlich-gärtnerischen Bereich) insgesamt rd. 1,51 Mio. EUR (- 7 % gegenüber dem Vorjahr), bei den forstlichen Schäden 1,16 Mio.EUR (+16 % gegenüber dem Vorjahr) ausgewiesen.
Der Jagdbericht 2010/2011 enthält erstmalig auch eine Zusammenstellung der nach § 35 Landesjagdgesetz bestätigten Schweißhundeführer.