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Infotafel zu Müll im Wald
V. l.: Stephan Schütte, Leiter des Regionalforstamtes Rhein-Sieg-Erft (Wald und Holz NRW), Silke Gorißen, Ministerin für Landwirtschaft und Verbraucherschutz in NRW, Dirk Teegelbekkers, Geschäftsführer von PEFC Deutschland e. V. und Georg Abel, Bundesgeschäftsführer der Verbraucher Initiative e. V. bei einer Informationsveranstaltung zum Thema Müll im Wald, nahe Bonn.

Belastet Natur und Mensch: Müll im Wald

19. September 2023
Über Müll im Wald – Plastik, Kompost und Zigarettenstummel – ärgern sich Forstleute, Waldbesucherinnen und Waldbesucher wohl gleichermaßen. Gerade im Klimawandel ist die Beseitigung für Forstleute eine aufreibende Angelegenheit.

Denn oft gehen die Mengen über das hinaus, was sich mit einfachen Handgriffen aus dem Wald heraustragen lässt. Berge von Autoreifen und Elektroschrott sind schon mehrfach von Forstleuten, Waldbesitzerinnen und Waldbesitzern im Wald aufgefunden worden. Diese müssen dann aufwändig und mit ungeplanten Kosten beseitigt werden.

Müll beeinträchtigt Prozesse im Wald

Bei einer Informationsveranstaltung von PEFC Deutschland e. V. und dem Ministerium für Landwirtschaft und Verbraucherschutz NRW zu dieser Problematik wurde Anfang September herausgestellt, dass Müll im Wald nicht nur Menschen, sondern auch die natürlichen Prozesse im Wald stört. Pflanzen, Tiere und Grundwasser werden belastet. Aber nicht nur biologische Prozesse, auch die Waldbewirtschaftung werde beeinträchtigt.

NRWs Forst-Ministerin Silke Gorißen machte sich gemeinsam mit Dirk Teegelbekkers, Geschäftsführer von PEFC Deutschland und Georg Abel, Bundesgeschäftsführer der Verbraucher Initiative e. V., ein Bild von der Situation im Kottenforst. Vor den Toren von Bonn klärten sie darüber auf, dass Forstleute mit der Müllbeseitigung belastet sind, während sie kahle Flächen wiederbewalden und die Wälder in klimastabile Mischwälder umbauen sollen. Um die Natur, aber auch ihre Arbeit zu entlasten, gilt es also, Müll im Wald zu vermeiden. Keinen Müll im Wald zu hinterlassen und wenn nötig, den Müll anderer Menschen zu sammeln, seien wichtige Schritte zur Entlastung der Forstleute, Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer so Teegelbekkers. Denn sie seien durch illegale Müllentsorgung zeitlich und finanziell belastet.

Wer Müll im Wald entsorgt, macht sich strafbar

Auf der Veranstaltung wurde außerdem differenziert, welche Arten Müll im Wald zu finden sind. So könne Müll im Ökosystem aus Unwissenheit (Taschentücher, Obst und Gartenabfälle), versehentlich (Kleidung, kleinere Alltagsgegenstände, die mitgeführt wurden), aus Bequemlichkeit (Hundekotbeutel, Verpackungen) oder vorsätzlich/geplant (Bauschutt, Reifen, Elektroschrott) zurückgelassen werden. In jedem Fall ist es strafbar, Müll im Wald zu hinterlassen. Dennoch bleibt es kein Einzelfall. Um das Müllaufkommen zu minimieren, müsse daher weiter aufgeklärt werden.

Was passiert mit Müll im Wald?

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Autoreifen illegal entsorgt
Zu den „typischsten“ Müllfunden im Wald zählen nicht nur Autoreifen. Auch Bauschutt, Plastik und Gartenabfälle finden Försterinnen und Förster regelmäßig in ihren Revieren vor.

Was mit dem aufgefundenen Müll im Wald – egal, welcher Art – passiert, solange Menschen diesen weiterhin im Wald hinterlassen, fragen sich wohl die meisten Spaziergänger regelmäßig bei Waldbesuchen. Werden kleinere Mengen noch manches Mal von engagierten Waldbesucherinnen und -besuchern und Forstleuten mitgenommen, braucht es bei größeren Mengen die Entsorgung durch den Landkreis. Ort und Umfang des sogenannten wilden Mülls werden dann von Forstleuten erfasst. Sie geben die Informationen an die zuständigen Stellen weiter.

Die Kosten für die Müllentsorgung tragen am Ende die Steuerzahler – wenn die Verursacher nicht gefunden und zur Zahlung verpflichtet werden können.

Forstbetriebe und andere Institutionen, wie PEFC Deutschland oder auch die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW), klären zur Müllvermeidung auch darüber auf, wie lange Müll im Wald verbleiben kann und inwieweit das Ökosystem daran erkrankt.

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Mit Material von PEFC, SDW