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Forstministerin Kaniber Klimaschutz Holzbau
Die bayerische Forstministerin Michaela Kaniber mit Florian Hoffmann, 1. Bürgermeister von Utting am Ammersee (links) und Bauminister Christian Bernreiter vor der neuen Wohnanlage auf dem Schmucker-Arael in Utting.

Bayern zahlt Klimaprämie für Holzhäuser

15. Juli 2022

Bayern will bis 2040 klimaneutral sein. In der Klimastrategie spielt der Holzbau eine wichtige Rolle. Im neuen bayerischen Förderprogramm für Holzbau wird nicht die Holzverwendung an sich gefördert, sondern sein klimawirksamer Einsatz. Für jede Tonne gespeichertes CO2 zahlt der Freistaat 500 €.

Von dieser neuen Holzbauförderung sollen private Bauherren ebenso wie Unternehmen und Kommunen profitieren. Bayerns Bauminister Christian Bernreiter und Forstministerin Michaela Kaniber stellten am 11. Juli den neuen Holzbauzuschuss bei der Besichtigung einer sich im Bau befindlichen Wohnanlage in Holz-Hybridbauweise in Utting vor.

CO2-Bindung wird gefördert

Ziel des neuen Holzbauzuschusses ist es, den Baustoff Holz aufgrund seiner Klimawirksamkeit, zu der insbesondere seine Fähigkeit zur langfristigen Bindung von CO2 und die Reduktion von energiebedingten CO2-Emissionen beitragen, noch stärker zu fördern. Die Förderung zielt darauf ab, endliche Ressourcen durch eine vermehrte Verwendung von Bauelementen aus Holz und anderen nachwachsenden Rohstoffen zu schonen.

Voraussetzung für eine Förderung eines Bauvorhabens ist, dass seine Tragwerkskonstruktionen überwiegend aus Holz bestehen. Die Menge des gebundenen Kohlenstoffs wird dabei mittels einer speziellen Berechnungsmethode ermittelt.

500 Euro pro Tonne CO2

Gefördert werden können kommunale Gebäude wie Verwaltungsgebäude sowie soziale Infrastruktur wie Schulen und Kindergärten. Ebenso werden Neubau, Erweiterung und Aufstockung mehrgeschossiger Wohngebäude gefördert. Davon sollen Städte und Gemeinden, aber auch private Bauherren und Unternehmen profitieren.

Die Zuwendung wird als Zuschuss gewährt und kann auch mit den Wohnraumförderprogrammen kombiniert werden. Die Zuwendungshöhe beträgt 500 €/t der in den Holzbauelementen und Dämmstoffen gebundenen Kohlenstoffmenge. Die Förderung beträgt bis zu 200.000 € je Baumaßahme.

Beispiel Utting: Wohnanlage aus Holz

Ein Beispiel für Projekte, die künftig in den Genuss der neuen Förderung kommen können, besichtigten die beiden Minister in Utting. Auf dem sogenannten Schmucker-Areal errichtet das Kommunalunternehmen der Gemeinde derzeit eine neue Wohnanlage mit 88 geförderten Wohneinheiten in unterschiedlicher Größe. Die insgesamt sechs Häuser der neuen Anlage werden in Holz-Hybrid-Bauweise errichtet.

Bei allen tragenden Wänden und auch den einzelnen Wohnungen kommt damit der Baustoff Holz zum Einsatz – die Anlage kann damit weitgehend CO2-neutral gebaut werden. Die Gemeinde Utting setzt damit nicht nur einen wichtigen Akzent für mehr Klimaschutz am Bau, sondern weitet auch ihr Angebot an dringend benötigtem bezahlbaren Wohnraum aus.

Förderbedingungen

Um die Förderung zu erhalten, müssen verschiedene Kriterien erfüllt werden. Die genauen Förderbedingungen und Informationen zur Beantragung können unter folgendem Link abgerufen werden: www.stmb.bayern.de/buw/bauthemen/gebaeudeundenergie/foerderprogramme/index.php.

Quelle: BayStMELF