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Waldschäden in Bergregion
Der Waldzustandsbericht bildet die Waldschäden in Bayern ergänzend zu den Erkenntnissen aus Waldinventuren und weiteren Messungen an Waldklimastationen ab.

Bayern: Wälder zwischen Klimaschäden und neuen Herkünften

21. Januar 2023
Mitte der Woche ist der Waldzustandsbericht Bayerns erschienen. Wie auch in anderen Bundesländern zeigten sich hier 2022 wieder die Ausmaße des Klimawandels in Form von Waldschäden. Zwar sind erste Besserungen erkennbar, die Schäden seien im langjährigen Mittel aber auf einem hohen Niveau. Für die Zukunft sollen spezielle Herkünfte die Klimastabilität sichern.

Wie das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (StMELF) nun bekannt gab, hat sich die Bayerische Forstministerin Michalea Kaniber zum Zustand der Bayerischen Wälder geäußert. Der Waldzustand zeige, dass der Klimawandel die Wälder unter Stress setzt. Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer können in Sachen Wiederbewaldung Unterstützung bekommen.

Bayerns Sorgenkinder: Kiefer und Fichte

„Bei der Datenerhebung im Juli und Anfang August waren die Trockenschäden aus dem Spätsommer und Herbst noch nicht in vollem Ausmaß sichtbar“, so Kaniber. Damit gebe der Waldzustandsbericht 2022 die Schadsituation nicht im vollen Umfang wieder.

Besonders Kiefern und Fichten zeigten jedoch bereits einen nach wie vor hohen, wenn auch mittlerweile etwas weniger hohen, Nadelverlust. Die Tanne zeige geringere Verluste. Auch die Laubbäume zeigten geringere mittlere Blattverluste. Ihre Vitalität habe sich im Vergleich zum Vorjahr verbessert.

Eine Vergleichsaufnahme mit Satellitendaten zeigte allerdings, dass auch die Belaubung unzureichend war. Kaniber: „Wir müssen jetzt abwarten, ob die geschädigten Waldbäume im kommenden Frühjahr wieder austreiben.“

Wiederbewaldung: Herkünfte für klimastabile Wälder entscheidend

Für die Wiederbewaldung der Waldschäden in Bayern sei es nun besonders wichtig, auf durch die Bayerische Forstverwaltung empfohlene Herkünfte zu vertrauen. Das gab das StMELF kürzlich in einer gesonderten Pressemitteilung bekannt.

Neben der Baumart selbst sei auch die Herkunft für klimastabile Wälder entscheidend. „Es kommt immer auch auf die Genetik an, ob die jungen Bäume mit dem künftig zu erwartenden Klima zurechtkommen und zu gesunden Bäumen heranwachsen. Unsere neuen Empfehlungen zeigen Waldbesitzern und Baumschulen, aus welchen Regionen der Welt welches Saatgut der verschiedensten Baumarten genetisch geeignet ist, um einen klimafitten Mischwald zu erzeugen“, erklärte Kaniber.

Privatwald profitiert von Herkunftsempfehlungen

Die Empfehlungen wurden durch das Amt für Waldgenetik in Teisendorf herausgegeben. Sie seien Grundlage der Bewirtschaftung des Bayerischen Staatswaldes. Außerdem stehen Fördergelder bereit, um Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer zu unterstützen, heißt es weiter.

Die Verwendung des empfohlenen forstlichen Saat- und Pflanzgutes sei Voraussetzung, um die Hilfen zu bekommen. Neben bereits bewährten Herkünften beziehe man in den Empfehlungen Herkünfte trocken-warmer Regionen sowie die Herkünfte seltenerer Baumarten mit ein. Das seien beispielsweise Zedern- oder Baumhaselherkünfte.

Die Ergebnisse für Bayerns Waldzustandsbericht 2022 sowie die Herkunftsempfehlungen finden Sie auf der Webseite des StMELF.

Mit Material des StMELF
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