Nachdem sich der Schwärmflug der Fichtenborkenkäfer, allen voran des Buchdruckers, im April wegen der kühleren Temperaturen zunächst verzögert hat, schwärmen die Käfer dank einer anhaltenden Schönwetterphase jetzt aus. Für Waldbesitzer ist daher wieder erhöhte Wachsamkeit geboten.
Wie die Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF) mitteilt, haben die Fichtenborkenkäfer pünktlich zum Monatswechsel April/Mai begonnen, auszuschwärmen. Zunächst sah die Lage noch entspannt aus, stiegen die Temperaturen doch i.d.R. nicht über die 16,5 °C-Schwelle, die für das Einsetzen des Schwärmflugs überschritten werden muss. Für eine solche „Initialzündung“ fehlte bislang aber eine anhaltende Schönwetterphase.
Eine Ausnahme stellte hierbei laut LWF allerdings der Frankenwald dar – das Hauptschadensgebiet der letzten Jahre. Dort begannen die Tiere im Tiefland und in mittleren Lagen bis 600 m ü. NN bereits im April zu fliegen.
Mit dem ausgehenden April und dem beginnenden Mai änderte sich die Wetterlage. Die aktuell herrschende Schönwetterphase mit frühsommerlichen Temperaturen – zusammen mit der steigenden Tageslichtlänge – lässt die Käfer nun im gesamten Freistaat ausschwärmen, immer auf der Suche nach geeignetem Brutraum. Jetzt ist also wieder erhöhte Wachsamkeit geboten!
Starker Borkenkäfer-Schwärmflug: Wie ist die Lage?
Wie im Vorjahr starten die Fichtenborkenkäfer in diesem Jahr verhältnismäßig spät mit dem Schwärmflug – dafür aber umso intensiver. Und die Experten der LWF prognostizieren, dass die hohe Schwärmintensität durch die weiterhin warmen Temperaturen anhalten wird.
Aus allen Teilen Bayerns bis in 800 m ü. NN meldet die LWF aktuell Anflugzahlen von über 3.000 Buchdruckern/Falle/Woche. Ab diesem Wert gehen die Waldschutzexperten von einem sehr hohen Risiko für Stehendbefall aus. Ausfliegende Käfer befallen derzeit vor allem noch liegendes, frisches Holz und nicht aufgearbeitete Windwürfe. Ist das Holz jedoch bereits durch anfliegende Käfer besetzt, kann es zu Stehendbefall im näheren Umkreis kommen.
Ein Schwerpunkt der Schwärmaktivität liege auch jetzt im Frankenwald. In diesem Jahr hat die LWF in den BaySF-Forstbetrieben im Frankenwald ein verdichtetes Netz mit über 40 Monitoringfallen installiert. Im Zeitraum vom 4. bis zum 10. Mai sind die Anflugzahlen auf sehr hohe Werte gestiegen, so das Ergebnis der Forschenden: Bei über 50 % der Fallen wurden demnach mehr als 3.000 Buchdrucker je Falle und Leerung ermittelt. Bei etwa 25 % der Fallen wurden nach LWF-Angaben sogar Werte von über 7.000 erreicht.
Borkenkäfer-Schwärmflug: Was ist jetzt zu tun?
Die LWF rät Waldbesitzern dazu, jetzt verstärkt nach Bohrmehl zu suchen, um befallene Fichten schnell zu erkennen und schnell zu entnehmen. Folgendes ist dabei zu beachten:
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