Ein bundesweit einzigartiges Aus- und Fortbildungszentrum feiert 75-jähriges Bestehen: Die Bayerische Waldbauernschule hat sich in den rückliegenden Jahrzehnten zu einem unverzichtbaren Partner und Dienstleister für private und kommunale Waldbesitzer entwickelt, wie Forstminister Helmut Brunner am 20. Mai bei der Jubiläumsfeier auf dem Goldberg bei Kelheim betonte.
Seit der Gründung im Jahr 1937 haben mehr als 35 000 Teilnehmer die Kurse und
Seminare der Schule besucht. Und die Attraktivität ist ungebrochen: Allein im
vergangenen Jahr waren es mehr als 2 500 Teilnehmer. „Die Waldbesitzer wissen,
dass ihnen hier kompetent, praxisnah und immer aktuell das notwendige
Spezialwissen und Rüstzeug für Ihre Arbeit vermittelt wird“, sagte Brunner. Die
Waldbauernschule sei ein „Musterbeispiel für erfolgreiche Zusammenarbeit von Staat
und Privatwirtschaft: Die Forstverwaltung stellt das Personal, der Verein „Bayerische
Waldbauernschule“, getragen von den Forstlichen Zusammenschlüssen, dem
Bayerischen Bauernverband und dem Bayerischen Waldbesitzerverband, betreibt die
Schule.
Nach Auskunft des Ministers wird das Lehrgangsangebot ständig den aktuellen
Entwicklungen angepasst. Im forstfachlichen Bereich stehen Themen wie Waldbau
und Holzverwertung auf dem Lehrplan, in der Forsttechnik die fachgerechte
Durchführung der Betriebsarbeiten und die sichere Handhabung der Maschinen und
Geräte. Überhaupt sind Arbeitssicherheit und Unfallverhütung heute wichtige Inhalte.
Besonderer Schwerpunkt im Angebot ist dem Minister zufolge auch die Anpassung
der Wälder an den Klimawandel. Um das nötige Knowhow für den Aufbau stabiler
und widerstandsfähiger Mischwälder in Bayern zu vermitteln, bietet die
Waldbauernschule zahlreiche Aus- und Fortbildungsmöglichkeiten.
und Forstwirtschaft, in Hohenkammer eine Waldwirtschaftsschule zur Ausbildung
von Forstleuten, Waldarbeitern sowie Waldbesitzern. Nach fünfjähriger,
kriegsbedingter Zwangspause nahm 1946 der Landesverband für den Bayerischen
Nichtstaatswald, heute Bayerischer Waldbesitzerverband, den Betrieb wieder auf.
Um die Finanzierung auf eine breitere Basis zu stellen, gründeten der Bayerische
Waldbesitzerverband und der Bayerische Bauernverband 1957 den „Verein
Waldbauernschule Hohenkammer e. V.“. 1967 übernahm dann die Bayerische
Staatsforstverwaltung das Lehrpersonal. Sachaufwandsträger blieb der Verein. 1970
wurde die Schule eine staatliche Lehrstätte für private und körperschaftliche
Waldwirtschaft.
Nach sechsjähriger Zwischenstation in Wasserburg erfolgte 1979 schließlich der
Umzug nach Scheyern in ein eigens für die Bedürfnisse der Schule umgebautes
Gebäude. Der Trägerverein nannte sich nun „Verein Bayerische Waldbauernschule e.
V.“. Die Scheyerner Zeit brachte einen enormen Schwung in die forstliche
Bildungsarbeit für den Privat- und Körperschaftswald. Die Entwicklung der Schule
verlief so erfolgreich, dass Ende der 90er Jahre Überlegungen zu einer Erweiterung
unausweichlich wurden. Aufgrund der beengten räumlichen Situation im Ortskern von
Scheyern entschloss man sich zu einem Umzug nach Kelheim in eine überwiegend
neu errichtete Anlage am Standort der früheren Waldarbeitsschule Goldberg.
Seit September 2003 läuft hier nun der Betrieb. Fast 30 Personen arbeiten