Baggerharvester in den BaySf im Einsatz

31. Dezember 2011

Im Rahmen der Naturnahen Forstwirtschaft und des Waldumbaus für den Klimawandel sind in den Bayerischen Staatswäldern in den letzten Jahren, die Ansprüche an die Holzernte stark gestiegen. Die Bayerische Staatsforsten pflanzt jedes Jahr rd. 2.000 ha Laubbäume und Tannen. Daneben existieren noch deutlich größere Naturverjüngungsflächen. Um auf diesen Waldflächen möglichst eine verjüngungsschonende Holzernte durchführen zu können, wurde vom Forstbetrieb Waldsassen eine  Ausschreibung für die Stehendentnahme von Bäumen über vorhandener Verjüngung durchgeführt.

Von allen Angeboten erfüllte der Königstiger Impex T30 Gigant mit Baumhalter als einzige Maschine alle Anforderungen. Den Zuschlag erhielt schließlich die Firma HAS Sporrer, die daraufhin den Königstiger T 30 bei der Firma Impex Forstmaschinen erworben hat. Dieser rund 42 Tonnen schwere Bagger mit seinen 15 Metern Kranreichweite, kann Bäume bis zu einem Gewicht von 1,5 t ernten und mit dem angebauten Baumhalter sozusagen stehend aus dem Bestand entnehmen und sie dann auf der Rückegasse weiterverarbeiten. Mit dieser Art der Baumentnahme wird die vorhandene Verjüngung nicht beschädigt. Die äußerst gefährliche manuelle Arbeit in unübersichtlichen mannshohen Verjüngungsbeständen kann dabei zum Teil durch gefahrloses maschinelles Arbeiten bei der Langholzernte ersetzt werden

Grundvoraussetzung für hochmechanisierte Holzernte ist ein Erschließungs- und Lagersystem mit Fahrwegen für die Maschine (Rückegassen), im Abstand von ca. 30 m. Am Forstbetrieb Waldsassen ist diese Maschine nun seit 5 Monaten erfolgreich im Einsatz. 

Um die ersten Erfahrungen mit diesem neuen Maschinentyp zu diskutieren, hatte der Forstbetrieb Waldsassen zusammen mit dem Hersteller, Firma Impex Forstmaschinen und mit dem Maschinenbesitzer, der Holzgruppe Sporrer, am 19. Dezember einen Besichtigungs- und Informationstermin anberaumt. Eingeladen waren neben zahlreichen Forstleuten auch Sägewerksbetriebe, Holzernteunternehmen und Interessierte aus ganz Bayern. Insgesamt 90 Interessierte fanden sich ein. Die bisherigen Erfahrungen wurden dem interessierten Fachpublikum vorgestellt und diskutiert.

Die Maschine wird insgesamt vier Jahre im Forstbetrieb Waldsassen (sowie Kehlheim) tätig sein, insgesamt sollen in dieser Zeit in beiden Betrieben 120.000 Fm Holz geerntet werden. Vor allem fällt Nadelholz an, zu 75 bis 80% Langholz. Die Bäume werden quer durch den Bestand zum Rückeweg gehoben, die Baumkronen müssen beim Herausheben durch den verbleibenden Bestand „durchgefädelt“ werden können. Schäden am verbleibenden Bestand werden durch Auszeichnen kleiner Gasse („Entnahmekorridore“) minimiert. Das Aufreißen der Deck- und Tragschicht der LKW-Wege kann ein Problem werden, gute Vorbereitung und bestandsübergreifendes Auszeichnen (gegenüberliegende Rückegassen) ist hier wichtig, sodass Wege evtl. nur gequert werden müssen. Bei guter Vorbereitung kann beim Einsatz der Maschine mit einer Arbeitsleistung von 800-1000 Fm/Woche gerechnet werden.

Fazit der Veranstaltung: Der Königstiger Impex T30 eignet sich insgesamt sehr gut im mittelstarken Bereich zum Nachlichten über Vorausverjüngung. Bei richtigen Einsatzvoraussetzungen verursacht sie nur geringe Schäden. Dies setzt allerdings immer eine sorgfältige Planung mit richtiger Bestandsauswahl und gründlicher Hiebsvorbereitung voraus. Unzureichende Planung führt zu Problemen bei der Aufarbeitung und Rückung und kann zusätzlich extreme Folgekosten verursachen. 

 

BaySf