Jürgen Rothaler, der das alte Schätzchen als einziger fahren kann und es liebevoll „Das Schnackerl“ nennt, hat damals gerade den Kran repariert, einen Mowi-Parallelkran mit 7,3 m Reichweite. Das hört sich nach heutigen Maßstäben eher unterdimensioniert an. Richtig: Die ganze Maschine ist erheblich kleiner als die meisten heute üblichen Harvester.
Ein bisschen kleiner
Wir treffen Jürgen Rothaler Anfang Oktober in einem Erstdurchforstungsbestand bei Gangkofen in Niederbayern, wo er mit dem Biber Rückegassen anlegt. Mit seiner geringen Spurbreite von nur 2,35 m ist die Maschine dafür bestens geeignet. Der mit 1,95 m noch geringere Radstand gibt dem Biber ein leicht spielzeughaftes Aussehen, ein bisschen wie im Legoland.
Auch der Verbrauch des Bibers nimmt sich sehr sparsam aus. Mit dem 80 l-Tank, der im Vorderwagen untergebracht ist, kommt Rothaler zwei Tage lang aus, erzählt er. Etwa 5 l/Std. nimmt der luftgekühlte Deutz-Vierzylindermotor.
Ein bisschen älter
Der Motor treibt eine kleine Hydraulikpumpe an, die für den hydrostatischen Fahrantrieb des Bibers zuständig ist. Für die Hydraulik von Kran und Aggregat hat der Biber eine eigene Pumpe. Richtig archaisch wir es beim Blick in die Kabine. Wer hat bitte zuletzt eine Forstmaschine mit Lenkrad gesehen? Inklusive Drehknauf? Oder einen Zündschlüssel? Der Computer, der mit dem Grangärde-Aggregat geliefert wurde, sitzt auf dem Armaturenbrett und sieht aus wie ein Fahrscheinautomat.
Das Wichtigste für die Arbeit im Wald ist jedoch das Gewicht der Maschine und der damit verbundene Bodendruck. Hier bringt der Biber knappe 9 t auf die Waage. Das Gewicht wird durch 600er Reifen gut verteilt. Fahrspuren sieht man praktisch nicht.
Wollen die die Entstehungsgeschichte des Wahlers Biber lesen? Die finden Sie in der Forst & Technik 11/2022 und natürlich in unserem Digitalmagazin!