So berichtet die Nationalparkverwaltung Bayerischer Wald bereits Mitte Juli, dass man eine Menge von 70.000 Fm Käferholz registriert habe. 2022 waren es in der kompletten Saison nur 60.000 Fm. Hier steuert man also gut und gerne auf eine Verdoppelung der Käferholzmenge zu. Auch aus dem Umfeld des Nationalparks werden explodierende Käferzahlen gemeldet.
Käferholzmenge verdoppelt
Ähnlich sieht es auf der anderen Seite Süddeutschlands, im Schwarzwald aus: Die FVA meldet eine deutlich erhöhte Befallsdynamik und einen massiven Befall in der Pufferzone des Nationalparks, wie man ihn bislang noch nicht erlebt habe. Wöchentlich fallen dort 1.000 bis 1.500 Fm Frischbefall an bei bislang erkannten 7.500 Fm Stehendbefall. Die Größenordnung des Befalls reicht also bei Weitem nicht an diejenige im Bayerischen Wald heran.
Zudem sei die Entwicklung der Käfer gegenüber dem Vor um eine bis zwei Wochen verzögert, sodass die Gefahr der Anlage einer dritten Generation gemindert sei.
Eine Million Festmeter in Juni
ThüringenForst meldet in dieser Käfersaison bereits 2 Mio. Fm Käferholz. Der Befallsschwerpunkt ist Ost- und Südthüringen, wo in fünf Forstämtern die Hälfte des gesamten Käferholzes angefallen sei. Allein im Juni seien in Thüringen knapp 1 Mio. Fm Fichte abgestorben.
Ursache sei der hohe Ausgangsbestand, der gut über den Winter gekommen sei, und zuletzt der trockene Mai und der trocken-heiße Juni, die die Käferzahlen in die Höhe getrieben habe.
Borkenkäfer frisst ganze Wälder
Im Süden Österreichs und in Südtirol hat sich der Borkenkäfer in den Jahren nach dem Sturm Vaia (2018) massiv ausgebreitet und sorgt für gewaltige Schadholzmengen. Allein 2022 hatte sich der Käferholzanfall gegenüber dem Vorjahr verdoppelt und der Anfall ist weiterhin sehr hoch. In Osttirol in der Rede davon, dass der Käfer „ganze Wälder“ frisst. In Kärnten erwartet man, dass der Vorjahreswert von 1 Mio. Fm Käferholz überschritten wird. Auch Südtirol meldet einen intensiveren Schwärmflug als letztes Jahr, der sich aufgrund des regnerischen Wetters aber immerhin etwas verzögert habe.
Hinzu kommen Mengen aus aktuellen Gewitterstürmen, die zudem die Käfersituation weiter verschärfen. So meldet Kärnten aktuell 500.000 Fm Sturmholz in Tirol sind es mindestens 550.000 Fm. Dazu kommen kleinere Mengen aus anderen Bundesländern sowie aus dem Süden Deutschlands. Die Lage bleibt angespannt.
Die Holzmengen treffen auf einen sich immer weiter abschwächenden Markt, so dass zu befürchten ist, dass sich die bereits erfolgten Preissenkungen für Rundholz beschleunigt fortsetzen. Zuletzt hat frische Fichte 90 bis 95 €/Fm gekostet, Käferfichte in BCD-Mischqualität etwa 85 bis 89 €/Fm.