AGDW zur EU-Forstpolitik
Das Grünbuch Wald ist nach Ansicht von Freiherr zu Guttenberg dabei ein weiterer Schritt neben bereits bestehenden Prozessen wie zum Beispiel der Ministerkonferenz zum Schutz der Wälder in Europa (MCPFE/Forest Europe), um das Ziel eines integrativen europäischen Rahmens mit einer klar ausgerichteten EU-Forstpolitik zu erreichen. Die AGDW bringt sich von daher in den durch das Grünbuch gestarteten Dialog stellvertretend für die 2 Mio. Waldbesitzer in Deutschland mit einer ausführlichen Stellungnahme ein. Denn nur durch den gemeinsamen Dialog aller Beteiligten, ist das Ziel einer praxisnahen, starken und kohärenten EU-Forstpolitik zu verwirklichen. Die Anerkennung und Integration des Konzepts einer generationenübergreifenden nachhaltigen Waldbewirtschaftung in die EU-Gesetzgebung und andere politische Prozesse kann dabei auch als Richtschnur für andere in Beziehung zu den Wäldern stehenden internationalen Prozessen wie Klimawandel und biologische Vielfalt stehen.
In ihrer Stellungnahme zu denen im „EU-Grünbuch“ aufgestellten Fragen unterstreicht die AGDW, dass ein erfolgreicher Schutz der Wälder, gerade auch im Hinblick auf die Anpassung an den Klimawandel, nur durch eine gezielte Unterstützung der Waldbesitzer vor Ort und nicht durch weitere, die unternehmerische Freiheit der Waldbesitzer einschränkende gesetzliche Regelungen gelingen kann. Den Waldbesitzern muss eine Option zur direkten Partizipation am Emissionshandel eingeräumt werden, damit der Rolle des Waldes als Opfer und Retter im Klimawandel entsprechend Rechnung getragen wird. Auch die Bedeutung der Forstwirtschaftlichen Zusammenschlüsse als zentraler Ansprechpartner für fachlich versierte Beratung und Dienstleistungen insbesondere für kleinere Waldbesitzer muss auf EU-Ebene wieder anerkannt und mit finanzieller Unterstützung unterlegt werden.