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Erst nach 35 Minuten löst sich das erste Holzfenster des Holzbaus, in der 40. Minute das zweite. Bereits einige Zeit zuvor (36. Minute) kollabiert die Decke des Betongebäudes.

Abgefackelt: Holz- vs. Betonhaus

10. April 2018

Kann das als „brennbares Baumaterial“ eingestufte Holz mithalten? HolzbauAustria – der Verein arbeitet im Auftrag der österreichischen Holzbaubetriebe als Informationsdrehscheibe – macht auf ein Aufsehen erregendes Video in den sozialen Medien aufmerksam: Zwei Musterhäuser – eines in Holz, eines in Beton gebaut – werden darin versuchsmäßig Tür an Tür niedergebrannt.

Initiiert vom lettischen Holzbauunternehmen Pavasars wurde für den Versuch ein Haus aus Betonziegelwänden mit einer innenliegenden Gipskarton-Vorsatzschale und einer Decke mit einem Stahlträger-Unterzug gebaut. Das Holzhaus bestand aus Holzrahmenwänden mit Gipskarton-Vorsatzschale und einem Deckenunterzug aus Massivholz. Bei der Betonvariante kamen reine Kunststofffenster zum Einsatz. Hingegen setzte man beim Holzhaus Holzfenster ein. Das Interieur beider Musterhäuser wurde hinsichtlich Mobiliar und Materialien gleich ausgestattet. Als Brandquelle fungierte eine Kerze, die ein Sofa entzündete.

Um das Brandverhalten der Unterzüge unter Last zu simulieren, wurden die Dächer der beiden Häuser jeweils mit einem Gewicht von zwei Tonnen beladen. Nach etwa 42 Minuten wird der Versuch abgebrochen – vom Betonhaus steht nur noch das Mauerwerk, das Holzhaus trägt noch immer die Zwei-Tonnen-Last am Dach.

Während sich der Stahlträgerunterzug im Betonhaus um 2,5 cm durchbog und damit den Einsturz der Decke einleitete, brannte der Massivholzträger im Holzhaus um rund 3 cm im Durchmesser ab und schützte sich durch seine Kohleschicht selbst. Dadurch konnte der Holzträger einen Großteil seiner Tragfunktion auch nach 40 Minuten Vollbrand erhalten.

Quelle: HolzbauAustria_mr