So sollen bald 29 verschiedene Arten junger Forstpflanzen, Baum- und Straucharten, im Staatswald Sachsens anwachsen. Naturverjüngung und Saat ergänzen die Bemühungen im Waldumbau. Dabei wird auch auf das Potenzial von Pionierbaumarten gesetzt.
Der Klimakrise trotzen – mit Laubwäldern und Tannen
„Idealerweise setzen wir auf die Nachkommen alter Bäume, also die natürliche Verjüngung. Wo die geeigneten alten Bäume für den Nachwuchs allerdings fehlen, wird aktiv gepflanzt oder gesät. Das gilt auch für Standorte mit drohender Bodenerosion oder wo eine schnelle Ausbreitung von Gräsern und Brombeere eine natürliche Wiederbewaldung verhindert“, so Thomas Rother, Leiter des Forstbetriebes von Sachsenforst.
Bei der Pflanzung werden dann Rotbuchen mit einem Anteil von 28 % gesetzt. Eichen-Arten sollen mit einem Anteil von 25 % gepflanzt und die Weißtanne mit 19 % eingebracht werden. Damit solle der nun notwendige Waldumbau im Klimawandel vorangetrieben werden, so der Staatsbetrieb. Weitere wichtige Baumarten seien Rot-Erle, Berg-Ahorn, Vogelkirsche, Winterlinde, Ulmen und Wildapfel. Auch die Gemeine Kiefer und Europäische Lärchen werden gepflanzt.
Sachsens Forstminister Wolfram Günther äußert sich zu der Investition in den Wald: „Wer durchs Land fährt, sieht immer noch viele geschädigte Wälder. Umso wichtiger ist es, dass das Frühjahr intensiv genutzt wird, um diese Flächen wiederzubewalden. Dabei ist es gut, dass viele verschiedene Baum- und Straucharten in die Erde gebracht werden. Ergänzt durch Naturverjüngung und Sukzession wird sich so ein arten- und strukturreicher, leistungsfähiger Mischwald mit hohem Laubbaum- und Tannenanteil entwickeln. Solche Wälder brauchen wir; sie können der Klimakrise trotzen.“
Wenig Zeit für eine große Aufgabe
Ein Drittel der jungen Bäume für die Wiederbewaldung Sachsens stammen aus drei landeseigenen Forstbaumschulen von Sachsenforst sowie aus privaten Forstbaumschulen, die ergänzend beliefern. Für die Pflanzung bleibe in diesem Jahr nicht viel Zeit: „Wegen Schnee- und Frostlagen bis in den März hinein wird der für die Pflanzung im Frühjahr zur Verfügung stehende Zeitraum sehr kurz ausfallen. Entsprechend setzen wir aktuell alle zur Verfügung stehenden Kapazitäten ein, seien es Forstwirte von Sachsenforst oder forstliche Dienstleistungsunternehmen“, so Rother.
Um die jungen Kulturen zu schützen, steht die Bejagung von Wild, das die Jungpflanzen gerne verbeißt, auf der aktuellen Agenda. 14.000 Sträucher werden gepflanzt, um Waldränder zu gestalten. Mit dem Potenzial, das die Wälder in Sachsen bieten, wolle man die Wälder strukturreicher gestalten und auch ökonomisch sinnvoll entwickeln.
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